Priusfreunde.de

Die Entscheidung in Berlin ist genau für eines gut: die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer weiter maximal gegeneinander aufstacheln.

Das funktioniert jedenfalls bisher sehr gut, wenn ich mir diesen Thread hier und viele weitere Diskussionen zu dem Thema gerade ansehe.

Shar schrieb:
- Neuzulassungen von Fahrzeugen eindämmen.Nur um diesen Punkt herauszugreifen.

Genau das habe ich in einer gewissen Form hier schon öfters gefordert. Nämlich dass eine Neuzulassung nur erfolgen kann, wenn ein Stellplatz auf nichtöffentlichem Grund, also salopp gesagt, nicht auf der Straße nachgewiesen wird.

Dies natürlich mit Bestandsschutz für alle aktuellen Bewohner, auch mit der Möglichkeit, ein Auto gegen ein anderes zu tauschen, aber kein zusätzliches.

Es dauert dann zwar auch mindestens ein Jahrzehnt, bis so eine Maßnahme nennenswert Wirkung zeigt, wenn man aber erst gar nicht damit anfängt, wird es nie etwas.

Gegen eine immer größere Pendlerflut von außen hilft das allerdings auch nicht.

Deine Hinweise zur Stadtplanung von München kann ich voll und ganz bestätigen. Dass es eine Petition gibt, welche eine schnellstmöglich umgesetzte Verlängerung der U-Bahn über Pasing hinaus bis Freiham geben muss, ist ein Offenbarungseid der Stadtverwaltung. Derzeit ist eine Fertigstellung zwischen 2035 und 2040 in Aussicht gestellt.

Wenn man sieht, wie lange man schon die Verlängerung von Laim nach Pasing verpennt hat, wird auch die o.g. Zeitspanne nur ein Wunschtraum bleiben.

Leider ist es in D offenbar so, dass nur dann etwas für den ÖPNV und gegen zu viele Autos passieren kann, wenn die Angelegenheit so richtig eskaliert.

eppf

Autofahren zu Stoßzeiten ist mühsam: Staus, genervte Fahrer. Dass dabei ganz schön viel Lebenszeit draufgeht, haben neue Daten ergeben. In einer Stadt ist es besonders schlimm.

München ist nach Daten des Verkehrdienstleisters Inrix weiterhin "die staugeplagteste Stadt Deutschlands". Durch verstopfte Straßen in den Stoßzeiten habe ein durchschnittlicher Pendler im vergangenen Jahr dort 74 Stunden verloren. In Berlin kam er demnach auf 71, in Hamburg auf 56 Stunden im Stau.

Auch in Potsdam, Darmstadt, Leipzig, Freiburg, Lübeck, Bremen und Nürnberg habe ein Pendler übers Jahr so mindestens 40 Stunden vertrödelt, teilten die Datenexperten am Dienstag mit.

www.zdf.de/nachrichten/panorama/pendler-...-lebenszeit-100.html

Man könnte jetzt sagen "Hat nix mit dem Threadtitel zu tun", aber wenn man die vergeudete Lebenszeit auf die Anzahl der Stausteher hochrechnet und dazu überlegt, wieviele Verbrenner in der Zeit nutzlos die Luft verpesten, dann spricht wieder einiges pro Einfahrverbote für Verbrennern.

Na ja, ein EV nimmt meines Wissens genau so viel Platz weg.

Von Platz wegnehmen habe ich nix geschrieben...

Nein, aber von Stau. Und der entsteht unabhängig von der Antriebsart, aber abhängig von der Anzahl.

Ich habe extra für dich nochmal hervorgehoben, worum es mir ging.

OT - am abend & im carneval
pkw´s gehören nach beanspruchten cm² besteuert (city-maut usw) - also die langen und breiten besonders - nicht linear sondern progressiv ansteigend in der höhe hihihihi
man kann sich ja noch auf eine kostenlose grundeinheit einigen zb die größe eines prius - alles was darüber ist zahlt entsprechend - für jede weitere person im pkw gibt es noch weitere freie cm²

Amsterdam verbietet Verbrenner ab 2025 – zumindest teilweise
Ab 2025 dürfen in weiten Teilen Amsterdams nur noch lokal emissionsfreie Taxis, Lieferwagen, Lastwagen, Roller, Mopeds und Boote fahren. Diese Fahrzeuge müssen also entweder Batterie-elektrisch sein oder mit Wasserstoff betrieben werden.
www.electrive.net/2023/06/07/amsterdam-v...zumindest-teilweise/

LG
Klaus

Zitat:In London soll am 29. August die gebührenpflichtige Ultra Low Emission Zone (ULEZ), eine Einfahrgebühr für besonders umweltverschmutzende Fahrzeuge, bis zum äußersten Stadtrand erweitert werden. Darum ist nun ein tiefer Kulturkampf entbrannt, der wie üblich falsche Gegensätze schafft.
- fm4.orf.at/stories/3035568/

Grüße, Egon

Londoner Umweltzone wird zum Wahlkampfthema
Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat die Umweltzone ausgeweitet. Mehr Autofahrer müssen nun zahlen. Er löst damit einen politischen Streit aus, der über die britische Hauptstadt hinausgeht.
www.tagesschau.de/ausland/europa/london-ulez-streit-100.html

LG
Klaus

Ich bin ja gespannt, wann die oberen in ihrem Elfenbeinturm merken, wen sie damit treffen. Die Elite, welche im Finanzdistrikt arbeitet und genug Geld verdient, um sich eine Wohnung in London zu leisten (selbst etwas abseits der City können das schnell mal 12.000Pfund im Monat für eine Wohnung sein), jedenfalls nicht. Wenn diejenigen, die die Stadt am Laufen halten, es sich nicht mehr leisten können, einzupendeln (Bahnfahren ist ebenfalls dank Privatisierung absurd teuer dort), sich Jobs an anderen Orten suchen, hat die Stadt ein Problem. Dann fährt keine UBahn mehr, gibt es keinen Coffee to Go und den Arztbesuch kann man noch länger im Voraus planen.

Die Lösung wäre also nicht, die Leute zusätzlich zu bestrafen, sondern dafür zu sorgen, dass es genug günstigen Wohnraum gibt, damit sie Leute nicht mehr einpendeln müssen. Aber es ist eben doch leichter für die Politik, es mit der ULEZ zu regeln...

Wenn ich es richtig lese, werden die ULEZ-Bedingungen wie folgt definiert:

tfl.gov.uk/modes/driving/ultra-low-emission-zone/cars
Minimum emissions standards

Petrol: Euro 4 (NOx)
Diesel: Euro 6 (NOx and PM)

Wenn man dann noch weiß, dass es mit der Citymaut in London bereits im Jahr 2003 begann, dann liegt bei diesem Protest wohl wieder eines zugrunde, nämlich dass man jahrelang ignorierte, was irgendwann im Zuge von Erweiterungen dieser Maut kommen würde.

So nach dem Motto wie bei uns, sich 2016, also nach dem Bekanntwerden des Dieselskandals nochmals einen Diesel zulegen und dann jammern, wenn dieser am Pranger steht. Für den am Thema NOx Interessierten pfiffen es die Spatzen bereits im Jahr 2013 vom Dach, dass die Diesel-PKWs ihre NOx-Grenzen laut Abgasnorm nicht ansatzweise einhalten.

Ich finde es gut, wenn ein Bürgermeister das (begründete) Recht auf gute Luft über das (gefühlte) Recht des Autofahrers stellt, in der Stadt kostenlos herumfahren zu dürfen.

Es gibt zum Thema Luftverschmutzung auch ein wegweisendes Gerichtsurteil, das bei uns wohl keine Chance hätte:
www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2...xid-who-umweltschutz

"Die Luftverschmutzung ist für den Tod eines Mädchens mitverantwortlich
Die schlechte Luftqualität in London habe zum Tod einer Neunjährigen beigetragen. Das hat ein britisches Gericht entschieden."

Nochmals zusammengefasst:
EURO 4 beim Benziner ist seit 2006 gültig, also seit 17 Jahren
Beim Diesel weiß man seit 10 Jahren, dass es arge Grenzwertüberschreitungen gibt.

Wenn man nach 10 bzw. 17 Jahren nicht reagieren darf, Fahrzeugen mit zu hohem Schadstoffausstoß die Einfahrt in die Stadt zu "erschweren", wann denn dann?

Leider läuft es in vielen Dingen wie folgt ab, ignorieren, ignorieren, ignorieren, bis es irgendwann knallt.

eppf

Ludwigshafen: Parken für Anwohner wird erheblich teurer
Die Stadt Ludwigshafen will die Gebühren für Anwohnerparken ab Oktober von bisher rund 30 Euro pro Jahr auf 180 Euro anheben. Dem hat am Montagabend der Stadtrat zugestimmt.
[...]
Die Stadtverwaltung drückt es so aus: Die Gebühr entfalte keine steuernde Wirkung, sondern "führt dazu, dass die Verkehrsüberwachung vor der Autoflut kapituliert, Rettungskräfte schlecht an ihren Einsatzort gelangen und die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen in ihrer Sicherheit gefährdet sind."
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/lu...-sechsfache-100.html

LG
Klaus

Kritiker werden jetzt natürlich sagen, man wolle über die Gebührenschraube Geld eintreiben und die klammen Kassen auffüllen. Aber schlussendlich bleibt einfach nichts anderes mehr übrig, um der Autoflut in den Innenstädten Herr zu werden.

eppf