Priusfreunde.de

Bild ist in gewisser hinsicht auch ein Ab-Bild unserer Gesellschaft.

D.h. noch lange nicht, dass ich das gut finde, aber mit dem ganzen Schund, der über so eine Zeitung und vor allem auch über soziale Medien verbreitet wird, muss man leider leben. Um das auszurotten, müsste man schon nach chinesischen "Vorbild" vorgehen.

So wichtig die Meinungsfreiheit ist, genauso hat sie ihre Schattenseiten, weil man ungestraft den dubiosesten Mist verbreiten darf und insbesondere bei den neuen Medien gibt es jede Menge Leute, wo es mit dem Hinterfragen nicht so weit her ist.

eppf

Zitat:
Sinsheim (Baden-Württemberg) – Eine enge Kurve an der L550. Gegen 13.30 Uhr rollt ein Fahrschüler (24) auf dem Motorrad auf die Straßenkrümmung vorm Sinsheimer Ortsteil Weiler zu. Dahinter im Auto Fahrlehrer und Prüfer. Auf einmal kommt ein grauer Mercedes SUV um die Ecke. Auf seiner Spur! Und knallt in den Biker – tot!- www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt...g-71928660.bild.html
- bnn.de/nachrichten/baden-wuerttemberg/24...gsfahrt-bei-sinsheim
- www.rnz.de/nachrichten/sinsheim_artikel,...te-_arid,524447.html
- www.facebook.com/einsatzreport24/posts/2756568381333574

Was mir beim rnz-Bericht negativ aufstößt:
"Die Landesstraße in diesem Teilbereich sorgt nur selten für Schlagzeilen. Schwere Unfälle in den vergangenen Jahren ließen sich an einer Hand abzählen."

Da sieht man, wie abgestumpft unsere Gesellschaft schon ist, wenn es in einem Teilbereich mehr als eine handvoll schwere Unfälle innnerhalb weniger Jahre braucht, um ein Problem zu sehen.

eppf

Was wäre denn deine Alternative, Tempolimit 30 einrichten sobald der erste Unfall dort passiert ist?
Warum erst danach und nicht gleich?

Unfälle passieren nun mal und wird man nicht verhindern können. Unfälle passieren auch meistens erst dann, wenn man sich eh nicht an die geltenden Regeln hält. Dabei würde es dann keine Rolle spielen ob das Tempolimit jetzt 100, 70 oder 30 ist.
Wem man damit effektiv Schaden würde sind die Autofahrer, die sich an die Regeln halten. Die, denen es eh egal ist, wird es auch danach egal sein.

Zunächst einmal wäre zu klären, weswegen der Fahrer des Autos in der Kurve die Kontrolle verloren hat. Zu schnell? Schlechte Reifen? Handy? Danach wäre es an der Zeit mal ein Exempel zu statuieren. Je nach Ursache kann ich mir da Gefängnis und lebenslanges Führerscheinverbot vorstellen. Ich vermute aber das gibt die STVO wohl nicht her.

Ich kenne die Unfallstrecke. Es ist die Auffahrt zur Burg Steinsberg bei Sinsheim-Weiler. Ein beliebtes Aussichts- und Ausflugsziel. Die Kurven sind bereits seit langem auf 60 und 40 limitiert. Die Unfallursache haben die Verkehrspolizei und Sachverständige zu klären. Es ist aus meiner Sicht aber relativ unwahrscheinlich, dass sich der Unfallverursacher auch nur annähernd an das Tempolimit gehalten hat. Solche Unfälle kann man verhindern, wenn man sich an die Regeln hält. Aber richtig, denen es vorher egal ist, wird es auch danach egal sein. Tragisch, dass ein Mensch bei dem Unfall sein Leben lassen musste.

Marcel21 schrieb:
Was wäre denn deine Alternative, ...Einfach abgestumpft hinnehmen, ist jedenfalls nicht die angesagte Vorgehensweise.

Die Floskel "Unfälle passieren" ist immer so einfach dahergesagt, wenn es aber dazu führt, dass man erst bei einer sehr deutlichen Häufung auf einer Strecke das Nachdenken anfängt, zeigt es sehr deutlich auf, dass wirklich kein notwendiges Bewusstsein vorhanden ist.

An einer Änderung in Richtung von mehr Verantwortungsbewusstsein scheint hierzulande fast niemand interessiert zu sein. Man sah es ja zuletzt, wie groß das Geschrei im Zuge der Bußgeldkatalogreform war.

Es wird allerhöchste Zeit, dass der Individualverkehr auf den Stellenwert reduziert wird, der ihn ausmacht und wo er ein durchaus hohes Gut ist. Nämlich frei entscheiden zu können, mit was und wann man von A nach B fährt, aber bitte unter Einhaltung der Verkehrsregeln!

Wer sich wiederholt nicht an diese Regeln hält, gehört aus dem Verkehr gezogen.

Solange 20kmh über erlaubt und das Weglassen von 5 Ecken am Stoppschild als Kavaliersdelikt gesehen wird, haben wir hier noch einen weiten Weg vor uns. Mit Kopf in den Sand ("Unfälle passieren") kommen wir nie am Ziel an.

eppf

TF104 schrieb:
In diesem Sinne.

Wenn du keine Lust hast, die Eingangsfrage in meinem Beitrag zu beantworten, dann hat eine Diskussion mit dir keinen Sinn. Schade, aber das war zu vermuten.

Minanda schrieb:
Wer stellt denn in diesem Fall die Polizei an den Pranger? Es gibt in diesem Video und in der Berichterstattung keinen Kontext, was vorher passiert ist. Deshalb solltest du auch nicht von einem "Täter" schreiben. Mit "Da wird es schon Gründe geben" begehst du genau das, was du anderen vorwirfst, wenn sie sich anmaßen, das Verhalten der Polizisten zu kritisieren.

Lieber "hart durchgreifen" statt "Kuscheljustiz"? Möchtest du nicht lieber in die Türkei auswandern oder vielleicht nach Hongkong?

Edit: Alles vielleicht etwas off-topic, aber das war für einen Moment zuviel Bildzeitungsniveau.

Die Medien stellen heute gern die Polizei an den Pranger. Deshalb die Frage nach dem was wäre wenn der Polizist getroffen hätte.

Und genau das ist das was u.a. auch unsere Medienkrise zeigt.
Diesen Vorfall hat man am Rande erwähnt. Hätte der Polizist getroffen wären es Hauptnachrichten über Polizeigewalt.
Dann interessiert es nicht was dieser Mensch vor den Schüssen angerichtet hat.

So, genug OT.

Zitat:
Berührender Abschied von Phillip (†24) Trauer-Korso für den toten Fahrschüler - www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt...r-71970970.bild.html
- www.rnz.de/nachrichten/sinsheim_artikel,...im-_arid,524904.html

Zitat:
Illegales Rennen auf der A5
245 km/h - deutsche Polizei blitzt Schweizer Raser

Zwei Schweizer hatten sich auf der A5 ein illegales Rennen geliefert und wurden von der deutschen Polizei gestoppt. Ihre Führerscheine sind sie los, auch im Heimatland drohen Konsequenzen.
- www.spiegel.de/panorama/justiz/blitzer-s...ec-a0d2-9be9e87f3ec3

Grüße, Egon

Wenn es ein illegales Autorennen war, warum wird dies nicht wie vorgesehen als Straftat verfolgt und die Fahrzeuge eingezogen?

Gute Frage, aber man kann es vielleicht in der Hinsicht erklären, dass man sich zurückhält, wenn der Tatbestand des illegalen Autorennens nicht ganz glasklar offensichtlich ist und Exekutive bzw. Justiz sind heute schon unter Wasser. Da kommt dann ein findiger Rechtsanwalt und definiert das illegale Rennen als zufällige Begegnung weg.

Es fehlt schlicht und einfach der zusätzliche Straftatbestand Raserei nach Schweizer Vorbild. Überschreitungen, auch ganz alleine, um 80kmh auf Autobahnen, 60kmh außerorts und 50kmh innerorts, führen dort automatisch zu einer Freiheitsstrafe von mindestens 1 Jahr.

Da gäbe es dann keinen Interpretationsspielraum mehr und man müsste im berichteten Fall bei einer Überschreitung um 125kmh erst gar kein illegales Rennen mehr beweisen. Man kann diesen Straftatbestand dann noch oben draufsatteln, aber eine heftige Strafe wäre auch ohne diese Erweiterung bereits gewiss.

eppf

eppf schrieb:

Es fehlt schlicht und einfach der zusätzliche Straftatbestand Raserei nach Schweizer Vorbild. Überschreitungen, auch ganz alleine, um 80kmh auf Autobahnen, 60kmh außerorts und 50kmh innerorts, führen dort automatisch zu einer Freiheitsstrafe von mindestens 1 Jahr.

Da gäbe es dann keinen Interpretationsspielraum mehr und man müsste im berichteten Fall bei einer Überschreitung um 125kmh erst gar kein illegales Rennen mehr beweisen. Man kann diesen Straftatbestand dann noch oben draufsatteln, aber eine heftige Strafe wäre auch ohne diese Erweiterung bereits gewiss.

eppf

Sehe ich genauso. 50-60km/h fährt niemand versehentlich zu schnell. Wer das macht handelt mit Vorsatz. Da muss mit deutlich härteren Strafen agiert werden. Ob Freiheitsstrafen oder Geldstrafen nach Tagessätzen kann man diskutieren. Führerschein sollte gleich an Ort und Stelle einkassiert werden und MPU verpflichtend sein.

Zudem wäre beim kompletten Strafenkatalog bei Wiederholungstäter und vorsätzlichen Aktionen ein vorübergehendes sicherstellen des Fahrzeugs an Ort und Stelle für eine bestimmte Dauer ein ebenso lehrreiches Mittel. Ist es das Fahrzeug von jemand anderes muss der halt schauen wie er das in der Zeit ersetzen kann.

Aber mit diesem Vollpfostenminister im Automobilindustrieministerium kommt sowieso nichts vernünftiges.

Ich bin schon der Meinung, dass es Freiheitsstrafen braucht, bei Geldstrafen kaufen sich manche Leute wieder frei. Man kann es ja durchaus so gestalten, dass beim ersten Vergehen die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird, sofern es ohne Fremdschaden abgegangen ist. Ein angemessen langer Führerscheinentzug kommt ja in jedem Fall dazu.

Im Wiederholungsfall muss dann jedem klar sein, dass er einsitzt.

eppf