Priusfreunde.de

Bei diesem Unfall liegt aber wieder diese gnadenlose Hirnlosigkeit des Rasers zugrunde, mit jenseits der 200kmh auf der mittleren Spur zu fahren. Rechtsfahrgebot hin oder her, wer so etwas macht, beschwört diese Art von Unfall direkt herauf.

Dazu gehört ebenso, dass er offensichtlich nicht in der Lage war, diese potenzielle Gefahr infolge eines auf die Autobahn auffahrenden Fahrzeugs zu erkennen.

Damit bin ich genau wieder bei Walter Röhrl, der einer Vielzahl von Schnellfahrern die dafür erforderliche Fähigkeit abspricht. Einfach rechts drauflatschen kann jeder, das mögliche Ergebnis ist wie hier ersichtlich. Jeder, der mit solchen Renngeschwindigkeiten unterwegs ist, muss auch durchgängig Konzentration und Reaktionsfähigkeit wie ein Rennfahrer aufweisen und das Tor in Richtung linke Spur war ja immer noch offen!

@gerbre: Du hast hier den Begriff Menschenverstand gewählt. Da hast du im Prinzip Recht, nur ist dieser Begriff von unserem Verkehrsminister zuletzt ebenso vollkommen entwertet worden, wie seinerzeit "Ehrenwort" durch Barschel.

eppf

M. W. ist es hier verboten wegen Auffahren auf die AB die Spur zu wechseln. Der Auffahrende hat sich der Geschwindigkeit anzupassen und erst in eine passende Lücke einzufahren. Der Teilnehmer auf der rechten Spur darf und sollte dieses Auffahren durch Abstand halten und ggf. Vom Gas gehen, nicht bremsen, das Auffahren ermöglichen.

Wenn es gar nicht passt (sehe häufig LKWs mit zu geringem Abstand fahren), sollte der Auffahrende auf dem Pannenstreifen weiterfahren und nicht bremsen, sofern es geht.

Der LKW-Fahrer tut mir leid. Erstens Mitschuld wegen Spurwechsel, zweitens der Schock. Hoffentlich ist ihm kein körperlicher Schaden zugefügt.

Bei meinen Autobahnfahrten habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein LKW an der Auffahrt nur Kollegen (also auch LKW) Platz macht.
PKW interessieren die nicht, weil deren Fahrer selbst entscheiden sollen, ob es davor oder erst dahinter geht.

Kommt ein LKW in eine Auffahrt gefahren und ich überhole gerade einen LKW, fahre ich links rüber (wenn frei), weil ich weiß, dass der eine den anderen gleich reinlassen will.
Im Übrigen:
Mich nerven die Schnellen, die von der linken Spur in die mittlere wechseln, obwohl eine Auf-/Abfahrt kommt.
Das selbe auch, wenn ich auf einen LKW zufahre und eigentlich gerne überholen möchte. Im Rückspiegel sehe ich dann gerade den Wechsel von Links auf Mitte.

Gruß
Helmut

hverheyen schrieb:
M. W. ist es hier verboten wegen Auffahren auf die AB die Spur zu wechseln. Soviel ich mich erinnern kann, war es in der DDR verboten, aber in der BRD noch nie.

Aber es hilft wenig weiter, was diesbezüglich erlaubt und was verboten ist. Es bleibt der Fakt, dass es absolut hirnlos ist, mit über 200kmh auf der mittleren Spur dahinzubrettern, wenn nicht sicher ausgeschlossen werden kann, dass jemand von der rechten Spur auf die mittlere wechselt.

Genauso hätte es auch passieren können, dass der LKW auf ein kleineres verdecktes Fahrzeug aufläuft, welches aus berechtigtem Grund nur mit 70kmh fährt. Wenn der LKW dann ausschert, weil der Fahrer im Bereich von 150 bis 200m hinter sich nichts erkennt, der Raser mit 250kmh eine gute Sekunde lang pennt, dann knallt es ebenso.

Dieser Unfall ist ein Paradebeispiel für den Irrsinn jenseits von 200kmh! Man stelle sich nur vor, der Audi hätte es zudem "geschafft", gänzlich über die Mittelleitplanke in den Gegenverkehr zu fliegen! Viel hat da offensichtlich nicht mehr gefehlt.

eppf

hverheyen schrieb:
Wenn es gar nicht passt (sehe häufig LKWs mit zu geringem Abstand fahren), sollte der Auffahrende auf dem Pannenstreifen weiterfahren und nicht bremsen, sofern es geht. Zur Zeit der Baustelle A7 nördlich von HH war eine BAB Auffahrt ohne folgenden Standstreifen und ggf. mit verkürzter Streckenauffahrtlänge.
Dazu kommt die Nichteinhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit der auf der BAB Baustelle befindlichen Fahrzeuge.

Fazit: Eine Frau landete mit ihrem VW Polo auf der Leitplanke, die sich am Ende der BAB Auffahrt aus dem Boden erhebt. Wie sie ausgesteigen ist, weiss ich nicht. Aber sie konnte es offenbar verlassen.

Selbst habe ich auch erlebt, das vollkommen ignorante Autofahrer mit nicht erlaubter, hoher Geschwindigkeit einem, auf der Baustellenauffahrt beschleunigenden, das Leben ernsthaft erschwerten !
M.M.n. einfach unverantwortlich !
Aber wir haben hier ja bereits viel über die Autofahrer-, Autofahrerrinnen-bildung gelesen, wie z.B.: ellert_de schrieb:
die Schnellen, die von der linken Spur in die mittlere wechseln, obwohl eine Auf-/Abfahrt kommt..
Gruß Hybridfan5

@eppf, hast Recht. Hatte das falsch in Erinnerung.

Mag sein wie es will: Wer auf AB auffahren will m u s s darauf warten bis die rechte Spur für ihn frei ist.
Das Warten (können) haben auch in anderen Lebensbereichen viele Zeitgenossen nie gelernt...
Von wegen Spurwechsel: Dafür gibt's Schulterblick und Rückspiegel
- häufig auch "Fremdwörter ...
mfG schwarzvogel

schwarzvogel schrieb:
Wer auf AB auffahren will m u s s darauf warten bis die rechte Spur für ihn frei ist.Genau mit dieser ultimativen theoretischen Schwarz/Weiß-Denke kommt man aber heute im Straßenverkehr nicht mehr weiter.

Ab einem gewissen Verkehrsaufkommen müssen sich beide Parteien unabhängig von ihrer Vorranglage arrangieren, wenn es kein unnötiges Chaos geben soll.

Das ist dann ungefähr so, als würde man einem Fahrzeug, welches aus einer Nebenstraße in eine Hauptstraße einbiegen will, eine zehnminütige oder noch längere Dauerkarte verpassen, weil man ja auf der Hauptstraße nach StVO uneingeschränkt Vorfahrt hat und man auch zu keinerlei Gaswegnahme verpflichtet ist.

Deine theoretische Betrachtung ist bei der heutigen Verkehrslage einfach nicht mehr durchgängig zielführend, dazu braucht es heute eindeutig mehr Miteinander, was aber vielen deutschen Autofahrern fremd ist. Da sieht es in diversen anderen Ländern viel besser aus.

eppf

Muss warten können ist letztendlich i.O.
Verstehe ich durchaus. Ein gesundes Miteinander, sofern möglich, ist aber die bessere Wahl für alle.
Gruß Hybridfan5

Hybridfan5 schrieb:
Muss warten können...Ist ein guter Ausdruck!

Und mit ein bisschen gegenseitiger Rücksichtnahme wird daraus auch nur dann ein "muss warten müssen", wenn es sich nicht vermeiden lässt.

eppf

Ich möchte nur noch kurz erwähnen, dass ich mich mit dem zuletzt geschilderten Unfall nicht befasst habe. Kenne also weiter keine inhaltlichen Details, außer den zu lesenden Beiträgen.
Mir kamen nur brenzlige Situationen zu Autobahnauffahrten in den Sinn.

Auch ich hatte einmal spät abends eine Warteposition auf einer Auffahrt, die durch ein Baustellenfahrzeug sozusagen komplett blockiert war. Dann musste ich einige Zeit auf eine Lücke im nächtlichen LKW Verkehr warten, die aus dem Stand eine Auffahrt auf die BAB ermöglichte. Kein gutes Gefühl, den richtigen Moment zu erwischen. Dem normalen Verkehr war nichts vorzuwerfen. Der Problemfall war für niemanden frühzeitig erkennbar.

Gruß Hybridfan5

eppf schrieb:
Bei diesem Unfall liegt aber wieder diese gnadenlose Hirnlosigkeit des Rasers zugrunde, mit jenseits der 200kmh auf der mittleren Spur zu fahren. Rechtsfahrgebot hin oder her, wer so etwas macht, beschwört diese Art von Unfall direkt herauf.
Willst Du etwa eine Stau bei 200km/h auf der linken Spur provozieren, bloß weil so ein Sicherheitsfanatiker dann meint, er solle nicht mehr in der Mitte bzw. rechts fahren? Ironie Ende und gleichzeitig Beginn des Themas Allgemeines Tempolimit...

LG
Klaus

eppf schrieb:
@gerbre: Du hast hier den Begriff Menschenverstand gewählt. Da hast du im Prinzip Recht, nur ist dieser Begriff von unserem Verkehrsminister zuletzt ebenso vollkommen entwertet worden, wie seinerzeit "Ehrenwort" durch Barschel
Deshalb steht er hier, diesmal mit gegensätzlicher Meinung.

Junge Frau zieht beim auffahren auf die A36 bei Quedlinburg sofort auf die linke Fahrspur. Jugendliche Unerfahrenheit?
www.news38.de/region38/article216535939/...Quedlinburg-A36.html

Mfg Harzbube.

harzbube schrieb:
zieht beim auffahren auf die A36 bei Quedlinburg sofort auf die linke Fahrspur. Jugendliche Unerfahrenheit?
Nein, verbreitete Fehleinschätzung. Nach meiner Erfahrung nutzen immer weniger Fahrer den Beschleunigungsstreifen für das, was im Namen enthalten ist. Sie dümpeln mit 70-90km/h rum und wenn sie glauben es gebe eine passende Lücke, treten sie drauf und ziehen bei dem "tollen Beschleunigungsgefühl" das sie empfinden diagonal nach links. Das schon ein Lkw bremsen musste und sie mit nur 120km/h unvermittelt links landen merkt scheinbar keiner. Außer wenn dann gerade jemand mit weit höherer Geschwindigkeit einschlägt. Bzw. dann merken es manche leider auch nicht mehr bzw. nur ganz kurz bevor es vorbei ist. Tempolimit - JA oder NEIN

Ich wünsche mir ein Ende der Raserkultur. Das passt hüben wie drüben.

LG
Klaus