Priusfreunde.de

tecis schrieb:
Machen wir dann mit Fakten weiter statt Ideologie?Noch eine allerletzte Antwort.

Richtig, genau um das geht es. Bloß hast du es offensichtlich übersehen, dass du bei dieser Erkenntnis in den Spiegel schautest und nicht auf mich.

Du willst dich über Ideologie beschweren und machst immer sofort eine der beiden Gleichungen Ökologie = Kommunismus oder Ökologie = Kosten auf, genau das ist deine Ideologie, die es unmöglich macht, mit dir weiterzudiskutieren.

Falls du es noch nicht mitbekommen haben solltest, dieser Thread ist unter der der Rubrik "Umwelt und Ökologie" aufgehängt und nicht unter "bestmögliche Rentabilität".

Ökologie ist weder links noch rechts, weder kapitalistisch noch kommunistisch. Fortan ökologisches Handeln ist unsere absolut zwingende Aufgabe, wenn den Nachfolgegenerationen noch eine Lebensgrundlage verbleiben soll!

Auch deine Nennung der Vokabel Fakten entbehrt nicht der Ironie, wenn jemand von Fakten redet, aber gleichzeitig den menschengemachten Klimawandel verleugnet.

Zu 99.9% bewiesene Fakten zu leugnen, deren 100%-iger Beweis nur durch die schlussendlich eingetretene Katastrophe zu erbringen ist, macht sich gar nicht gut, wenn man meint, als Mister Fakten auftreten zu können.

Nein, es ist gar keine gute Idee, ein Flugzeug fliegen zu lassen, wo sich über 99% der Flugzeugbauer einig sind, dass dies seiner Belastung nicht standhalten wird und man es erst dann glaubt, wenn das erste davon in der Luft zerbrochen ist.

So, das war's jetzt.

eppf

Wer faehrt dabei noch freiwillig Bahn?
Ich. Ich fahre lieber Bahn als zu fliegen. Gründe, ganz unabhängig von Energieverbrauch und Emissionen:

• Die Zeitersparnis ist nur selten so immens wie in Deinem Beispiel. Ich wohne bei Augsburg, bis ich am Flughafen in München, Stuttgart oder Memmingen bin, ist der Zug schon halb in Hamburg.
• Parkplatz am Flughafen oder Zuganreise zum Flughafen sind nochmal Extrakosten. Schau mal, wie lang die S-Bahn in München zum Flughafen braucht oder wie lang der Bus vom Urlauberparkplatz zum Terminal...
• Wenn etwas schiefgeht, ist man bei der Bahn flexibler, es gibt eigentlich immer noch irgendwas, mit dem man weiterkommt (auch wenn das Störungsmanagement der DB gelinde gesagt verbesserungswürdig ist).
• Ich darf nicht mal eine Flasche Wasser ins Flugzeug mitnehmen und bin beim Gepäck stärker eingeschränkt als im Zug.
• Am Flughafen stehe ich dauernd in irgendwelchen Schlagen (Gepäck, Sicherheitskontrolle, Einstieg, Vorfeld-Bus), bei der Bahn gibts maximal beim Einsteigen kurz Gedrängel. Wenn wenig los ist, nicht mal da.
• Ich darf nicht mal eine Flasche Wasser ins Flugzeug mitnehmen und bin beim Gepäck stärker eingeschränkt als im Zug.
• Ich fliege nicht oft, aber es kommt vor. Auf jeder meiner letzten vier Flugreisen gab es Probleme (Verspätung > 1 Std., Anschlussflug verpasst, Koffer weg). Und dann stehst Du wieder in einer Schlange und füllst irgendwelche Zettel aus. Bei der Bahn ist die Quote deutlich besser - als ich noch mit dem Zug nach München gependelt bin, habe ich mal ein Jahr lang mitgeschrieben, da waren gut 90% der Fahrten problemlos.
• Ich sitze lieber mit einem Kaffee im Zug-Bistro und schaue auf das Rheintal, als im Flugzeug massenabgefertigt zu werden, wenn alle Getränke bekommen.
• Ich habe kleine Kinder. Im Zug können sie auch mal durch den Gang laufen, im Flugzeug eher nicht. Und wenn ich die Verbindung klug wähle, habe ich Platz.

Die Bahn ist sicher nicht das allein seligmachende Verkehrsmittel. Auf dem flachen Land kann sie nicht überall attraktive Verbindungen bieten und mit Familiengepäck in den Urlaub geht mit dem PKW auch besser. Aber für Städteverbindungen und Dienstreisen bis gut 1.000 km ziehe ich den Zug immer dem Flugzeug und dem Auto vor.

Die Energiebilanz der Sache ist ja schon ausführlich durchgekaut.

Martin

Arthur Dent schrieb:
Die Bahn ist sicher nicht das allein seligmachende Verkehrsmittel. Auf dem flachen Land kann sie nicht überall attraktive Verbindungen bieten und mit Familiengepäck in den Urlaub geht mit dem PKW auch besser. Aber für Städteverbindungen und Dienstreisen bis gut 1.000 km ziehe ich den Zug immer dem Flugzeug und dem Auto vor.Du bringst es auf den Punkt.

Die Bahn hat sicherlich viele Schwächen, so wie JEDES andere Verkehrsmittel auch, sie hat aber auch viele Stärken und gehört zum angebotenen Mix der verschiedenen Verkehrsmittel zwingend mit dazu.

Es ist in gewisser Hinsicht wie auch bei Urlaubsunterkünften. Manche gehen immer in Hotels und Pensionen, andere in Ferienwohnungen, wiederum andere schwören auf Camping bzw. auf Wohnmobile.
Kostenmäßig rechnen sich die meisten Wohnmobile wohl nie, ich bin aber trotzdem froh über jeden, der diese Übernachtungsart wählt, weil diese Leute nicht in Konkurrenz zu meinen bevorzugten Unterkunftsarten treten.

Beim Verkehr müssten halt endlich einmal mehr Leute dazu übergehen, sich je nach Fahrtziel bzw. Fahrtzweck, viel Gepäck ja oder nein, das gerade passende Verkehrsmittel auszuwählen. Da gibt es bei uns aber leider noch viel zu viele Leute, die bombenfest auf das Auto festgelegt sind.

Ein Paradebeispiel war neulich eine Bekannte, der nichts Besseres einfiel, als die Anreise von München nach Zermatt als Einzelperson mit dem Auto durchzuführen. Wo man ohnehin in Täsch das Auto abstellen muss und dort alles Gepäck, das man braucht, mit in den Zug nehmen muss. Und dann wird nach der Heimreise gejammert, wie anstrengend die 7h Fahrt waren.

eppf

eppf schrieb:



Du willst dich über Ideologie beschweren und machst immer sofort eine der beiden Gleichungen Ökologie = Kommunismus oder Ökologie = Kosten auf, genau das ist deine Ideologie, die es unmöglich macht, mit dir weiterzudiskutieren.


Mein Bestreben bestand eigentlich darin, dass undogmatisch ueber die verschiedenen Verkehrstraeger diskutiert werden kann und man sich abseits der Ideologie die Vor-und Nachteile ansieht.

Stattdessen fingst du jedes mal, wenn Dir die Sachargumente ausgingen, entweder persoenlich zu werden oder etwas von "Grundgesetz" zu schwafeln.

Den oekologischen Part hast du leider insofern nicht begriffen, als das Dir nach wie vor entgangen ist, dass es ohne breiten Wohlstand ueberhaupt keinen Umweltschutz gibt.

Das eine bedingt also das andere.

Daher ist es sinnvoll, vor allem die wirtschaftlich sinnvollsten Entscheidungen zu treffen. Verkehrstraeger, die einer Dauersubvention beduerfen, konnen das kaum sein.

eppf schrieb:


Die Bahn hat sicherlich viele Schwächen, so wie JEDES andere Verkehrsmittel auch, sie hat aber auch viele Stärken und gehört zum angebotenen Mix der verschiedenen Verkehrsmittel zwingend mit dazu.

Nein. Wo die Bahn keinen Sinn macht, gehoert sie abgeschafft.


Ein Paradebeispiel war neulich eine Bekannte, der nichts Besseres einfiel, als die Anreise von München nach Zermatt als Einzelperson mit dem Auto durchzuführen. Wo man ohnehin in Täsch das Auto abstellen muss und dort alles Gepäck, das man braucht, mit in den Zug nehmen muss. Und dann wird nach der Heimreise gejammert, wie anstrengend die 7h Fahrt waren.

eppf

reiseauskunft.bahn.de/bin/query.exe/dn?r...Dyes%21ajax%3Dyes%21

Ebenfalls 7 h. Keine Punkt-zu-Punkt Verbindung. 2 Umstiege mindestens. Bus Muenchen ZOB-Zuerich wird seitens der Bahn-website ausgegeben. Tolle Bahn.

Nachtrag: Der Bus ist auf der Strecke Muc-Zuerich sogar noch 1 h schneller als der EC.

Was fuer ein tolles Verkehrsmittel. Gehoert ZWINGEND mit dazu.

Wieder einmal die Bahn.

www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/sy...-soll-a-1225769.html

Nur ein Gleis zum Teil. Nein, nicht pro Richtung. Insgesamt

Wer konnte dabei erwarten, dass es zu Koordinations- und Transportproblemen kommt?

Zitat:
Güterverkehr auf die Schiene?
Genua-Unglück heizt die Verkehrsdebatte an

Der Großteil des Schwerverkehrs fährt in Deutschland über Straßen. Führt das Brückenunglück von Genua zu einem Umdenken, das den Schienenverkehr stärkt? Die Schweiz gilt als Vorbild. Doch ein Umbau würde Milliarden Euro kosten.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Genua-Unglueck-he...article20602109.html

Grüße, Egon

Die Spiegel Journalisten haben aber schon gemerkt, dass sich die Bruecke in Genua genau ueber die Bahngleise welche fuer den Warenumschlag des Hafens diente daniederlegte?

Was ist jetzt einfacher, schnell eine Umgehungsstrasse zu bauen, damit die Waren wieder zuegig transportiert werden koennen oder erst einmal die Schienen umzulegen?

Nachtrag: Der Bus ist auf der Strecke Muc-Zuerich sogar noch 1 h schneller als der EC.
Du hast ein Talent, die haarsträubendsten Beispiele zu finden. Die Bahnstrecke München-Zürich wird gerade ausgebaut und ist aktuell gesperrt, die EC fahren Umleitung.

Martin

tecis schrieb:
Die Spiegel Journalisten haben aber schon gemerkt, dass sich die Bruecke in Genua [...]

Was ist jetzt einfacher, schnell eine Umgehungsstrasse zu bauen, damit die Waren wieder zuegig transportiert werden koennen oder erst einmal die Schienen umzulegen?
Erstens ist der von Egon verlinkte Artikel von n-tv.

Zweitens - wenn ich mir ansehe, wie lang es in meiner Heimatgemeinde dauert, eine Umgehungsstraße zu bauen, dann müssen wir die Güter künftig mit dem Pferdefuhrwerk transportieren. Planungen, Hin-und-her und diverse Verfahren laufen seit den 1980er-Jahren und noch hat der Bau nicht mal begonnen, während Du morgens und abends nicht versuchen brauchst, durch den Ort zu fahren.

Wenn ich für 23 Mrd. Euro 50% des Güterverkehrs auf die Schiene kriegen kann, ist das ein Schnäppchen im Vergleich zu den Kosten, die entstehen, wenn Du allen Orten an Bundesstraßen eine Umgehung spendierst und jeder Autobahn eine Spur mehr.

Martin

Arthur Dent schrieb:
Du hast ein Talent, die haarsträubendsten Beispiele zu finden.....
Naja, bei der DB braucht man kein Talent dafür. Ausgebaut/Repariert/Saniert/sonst irgendwie kaputt ist bei vielen Strecken ein stabiler Zustand, der die Strecke jedes Jahr für ein paar Monate lahmlegt. Bei ausgebaut auch gerne auch paar Jahre. Und das Ergebnis kann dann auch mal schlechter ausfallen, als der Zustand davor.

Arthur Dent schrieb:



Zweitens - wenn ich mir ansehe, wie lang es in meiner Heimatgemeinde dauert, eine Umgehungsstraße zu bauen, dann müssen wir die Güter künftig mit dem Pferdefuhrwerk transportieren. Planungen, Hin-und-her und diverse Verfahren laufen seit den 1980er-Jahren und noch hat der Bau nicht mal begonnen, während Du morgens und abends nicht versuchen brauchst, durch den Ort zu fahren.

Das ist unfaehiger Buerokratie geschuldet. Eine Strasse neu zu bauen, ist kein Hechsenwerk. Es dauert in DE laenger zu planen, als zu bauen. Bei der Schiene offenbar Dekaden.



Wenn ich für 23 Mrd. Euro 50% des Güterverkehrs auf die Schiene kriegen kann, ist das ein Schnäppchen im Vergleich zu den Kosten, die entstehen, wenn Du allen Orten an Bundesstraßen eine Umgehung spendierst und jeder Autobahn eine Spur mehr.

Martin

Nein, ist es nicht, denn die Schiene kann gar nichts mehr aufnehmen.

Die Mathematik hinter dieser Ueberlegung ist verkehrt:

Schon jetzt ist der Gueterverkehr auf der Schiene an der Belastungsgrenze, es passt nichts mehr drauf.

Steigt der Gueterverkehr also um weitere 20 %, dann gehen 19 % dessen zu Gunsten der Strasse und nur 1 % zu Gunsten der Schiene.

Damit wird sich das Verhaeltnis von Strasse zu Schiene weiter zu Gunsten der Strasse verschieben, infolgedessen das Geschrei ignoranter Verkehrsverhinderer wieder groesser wird. Ergebnis: Noch mehr Stau, noch mehr Wohlstand vorsaetzlich vernichtet.

Fakt ist leider: Es passt nicht mehr auf die Schiene. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass man in DE den Gueterverkehr auf dem gleichen Gleis wie den Fernverkehr fahren laesst

(von Schnellfahrstrecken abgesehen, nur deren tatsaechliche Auslastung ist unterirdisch im Verhaeltnis zum Flaechenverbrauch, was wiederum der Physik geschuldet ist:

Die Bremsvorgaenge brauchen Platz )

Auch im Ausbau dieser Strecken wird sich nichts tun, denn die Trassen sind entweder nicht freigehalten oder nicht durchsetzbar. Der Buerger moechte keine Gueterbahn vor seiner Haustuer.

Arthur Dent schrieb:

Du hast ein Talent, die haarsträubendsten Beispiele zu finden. Die Bahnstrecke München-Zürich wird gerade ausgebaut und ist aktuell gesperrt, die EC fahren Umleitung.

Martin

Mir war voellig unbekannt, das dort momentan (aus)gebaut wird. Ich habe einfach das Beispiel von @eppf aufgegriffen.

Komischerweise sind die Schnellfahrstrecken offenbar nie dort, wo man sie gerade braucht.

Besonders schlau ist natuerlich der Ansatz der sogenannten ICE-Sprinter:

Das Argument, man koennte auch auf dem platten Land die Schnellverbindung nutzen, ist damit ad acta gelegt.

Man merkt: Ziel war es, hierbei das boese Flugzeug in der Reisezeit zu schlagen (bei Berlin-MUC nicht erreicht), aber keineswegs den angeblich verfassungstechnisch verankerten Zugang zur Fernbahn fuer den Buerger (vor allem in der Provinz) zu ermoeglichen.

These Eye-Popping Numbers Tell Us How Shockingly Full Flights Really Are These Days


www.forbes.com/sites/danielreed/2018/08/...e-days/#5760698868cd

Zitat:
Luftfahrtbranche im Chaos
Passagiere müssen auch im Herbst mit Problemen rechnen

Verspätungen, Ausfällen und Sicherheitspannen - wer im Sommer von deutschen Flughäfen abheben wollte, hatte wenig Freude. Der Branchenverband rechnet mit wenig Besserungen.
- www.spiegel.de/reise/aktuell/deutsche-fl...chnen-a-1226650.html

Grüße, Egon