Priusfreunde.de

Also für mich ist einfach das ganze Konzept, dass ein Abbiegender die Fahrspur eines geradeausfahrenden kreuzen (UND auch noch Vorrang gewähren) muss, die eigentliche Ursache für diese Probleme. Das machen wir doch mit Autos untereinander auch nicht und zwar aus gutem Grund.
Man schafft damit extrem gefährliche Situationen, in denen schon kleine Fehler katastrophale Folgen haben.

Diese Situation kann man eigentlich nur entschärfen, indem man diese Begegnungen komplett vermeidet - entweder durch eine komplett andere Spurführung oder zumindest dadurch, dass immer alle Abbieger rot haben, wenn die geradeausfahrenden/-gehenden grün haben und anders herum.

Dieses gegenseitige Fingerzeigen und EInfordern von Rücksichtnahme bzw. Röntgenblick ist doch nur Symptondiskussion.

Wenn ein LKW zugelassen ist dann ist er das. Auf ewig.
Meines Wissens nach gibt es keine Nachrüstpflicht. Es gibt nur die Pflicht nun im Schritttempo abzubiegen, bei gleichzeitig immer schnelleren Radfahrern (wenn man an E-Bikes) denkt.Und das ist durchaus ein Sichtproblem. Weil sich schnelle Radler außerhalb des Sichtbereichs befinden können, während der Abbiegevorgang beginnt und somit während des Abbiegvorgangs mit Vorfahrt im Recht in den abbiegenden LKW reinfahren. Weil der eben nun um die Ecke kriecht. Weil er es muss.
Ich gehe davon aus das die wenigsten hier mal selbst einen LKW gelenkt haben und damit die Umsicht aus dem Sitz des LKW Fahrers aus kennen.

Aber vielleicht ist es auch besser im Recht zu sterben, der Andere wird seine Strafe auch bekommen...so kann man es auch sehen.

Jedes Kind lernt in der 4.Klasse, dass der tote Winkel bei LKW zu meiden ist. Meiner Klasse stelle ich dafür sogar extra einen LKW auf den Hof. Und ja, bereits im toten Winkel eines 12- Tonners seitlich kannst du 21 Kinder verstecken, wir haben es getestet.

Jede/r Erwachsene kennt also die Gefahr. Und dennoch stellt man sich neben einen LKW, um Schatten zu haben???

Nochmal: jeder in der EU zugelassene LKW muss so mit Spiegeln ausgestattet sein, dass es keinen Toten Winkel zu den Seiten und nach vorne vorm Führerhaus gibt.

Und auch eine Nachrüstpflicht besteht seit 2009.

Nochmal der Link zum Nachlesen:

adfc-berlin.de/radverkehr/sicherheit/inf...der-tote-winkel.html

Ein LKW, der nicht entsprechend ausgestattet ist, hat demzufolge nach EU-Recht nichts auf unseren Straßen zu suchen.

Dass man als Radfahrer den Eigenschutz voranstellt, versteht sich eigentlich auch von selbst, da bin ich bei euch. Das entbindet den LKW-Fahrer aber auch nicht von seinen Pflichten. Aber wie so oft stellen wir fest, dass unser Straßenverkehr leider bisweilen dem Wilden Westen gleicht, wo das Recht des Stärkeren als gegeben hingenommen wird.

Wer mal einen Sattelzug oder einen Lastzug bewegt hat, weiß wieviel man dabei beachten muß. Schon fahrerisch etwas interessanter, als Pkw oder Fahrrad. Ich könnte mir grundsätzlich Kraftfahrer als berufliche Alternative vorstellen. Aber angesichts der Verständnislosigkeit, Gedankenlosigkeit und Rücksichtslosigkeit anderer Verkehrsteilnehmer ist es uninteressant. Man steht mit einem Bein im Knast und hat einen sehr anspruchsvollen Beruf. Ich wollte so ein Fahrzeug nicht im Verkehrsgewühl einer Stadt fahren. Eher einen Linienbus auf dem Land.
Und klar habe ich mich auch schon in Schatten neben einem Lkw gestellt. Wenn grün wird wartet man einen Moment bis der Lkw weg ist. Vor "in Schrittgeschwindigkeit abbiegen" hat das nie sehr lange gedauert. Oder man prescht selbst vor und ist weg, bevor es brenzlig werden könnte. Das ist aber ausdrücklich keine Empfehlung.

LG
Klaus

Sagen wir mal so: Rechte und Pflichten der verschiedenen Verkehrsteilnehmer sind für jedermann einsehbar und die Grundlage für die Teilnahme am Straßenverkehr. Für einige Verkehrsmittel wird das Wissen um diese sogar explizit abgeprüft, bevor man ein solches führen darf. Bei Radfahrern und Fußgängern gibt es keine explizite Prüfung, aber auch hier gilt: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht".

Jeder erwachsene Mensch im Vollbesitz seiner Kräfte muss also im Grunde wissen, auf was er sich einlässt, wenn er am Straßenverkehr (in welcher Kapazität auch immer) teilnimmt.

Da ist es am Ende genausowenig zielführend einfach zu sagen "Die bösen LKW-Fahrer sind überhaupt an allem Schuld, weil sie 40t Material durch die Gegend bewegen" als wenn man sich hinstellt und sagt "Als schwächerer Verkehrsteilnehmer weiß man doch, dass LKW-Fahrer gar nicht auf alles achten können, was gesetzlich vorgeschrieben ist, also muss man halt seinem Leben zuliebe immer zurückstecken".

Allein, dass wir diese beiden Extremansichten haben, zeigt doch, wie weit es mit § 1 StVO her ist.

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Würde sich jeder an diese Grundsätze halten, hätten wir viel weniger Probleme, leider gibt es aber bei allen Verkehrsteilnehmern die 10 %, die einfach nicht zum Führen ihres Verkehrsmittels geeignet sind (ob das nun LKW-, PKW-, Rad- oder Rollerfahrer sind). Nur weigert sich unsere Gesellschaft leider auch beharrlich, diese 10 % entsprechend in ihre Schranken zu weisen und in letzter Konsequenz auch daran zu hindern, ihr Fahrzeug auf entsprechend verantwortungslose Weise zu führen.

Und so lange die allermeisten Verkehrsverstöße, solange sie nicht gerade mit Schwerverletzten oder gar Toten enden, in großen Teilen der Bevölkerung weiterhin als Kavaliersdelikte angesehen werden, wird sich leider an der weiter um sich greifenden Wildwest-Manier auf unseren Straßen, wo das Recht des Stärkeren nicht selten das Gesetz sticht, wohl nur wenig verbessern.

Und wieder hat ein LKW-Fahrer seine Pflichten verletzt:


Bei einem Unfall in Neustadt am Rübenberge kommt es zu einem tragischen Zusammenstoß. Ein Radfahrer stirbt.
...
Der Lastwagenfahrer habe nach rechts abbiegen wollen, der Radfahrer sei in gleicher Richtung unterwegs gewesen. Dabei sei es zum Zusammenstoß gekommen.


www.t-online.de/region/hannover/id_10011...stwagen-erfasst.html

Nicht umsonst gibt es die Forderung von verschiedenen Verbänden, Abbiegeassistenten für LKWs verpflichtend zu machen.

Das wird aber von anderer Seite bisher als nicht wichtig genug erachtet, weil LKWs ja sowieso seit 2009 mit Spiegeln für Rundumsicht ohne “toten Winkel” ausgestattet und nachgerüstet sein müssen und außerdem ja sowieso nur in Schrittgeschwindigkeit rechts abbiegen dürfen.

Und die dritte Gruppe beruft sich dann immer noch auf den toten Winkel und darauf, dass LKW-Fahrer nicht auf alles achten könnten, weil sie eh schon so viel zu tun haben.

Was ja doch wieder ein gewichtiges Argument für Abbiegeassistenten ist. Die unterstützen die Fahrer nämlich genau dabei.

Man könnte aber auch die Frage stellen, was 40Tonner in Innenstädten zu suchen haben...

Ein gewisser Lieferverkehr auch von großen Gütern ist immer irgendwo notwendig, das sehe ich ja ein. Man sollte aber eben dann auch dafür sorgen, dass dieser so gefahrlos wie möglich funktioniert (eben durch das Sicherstellen der Einhaltung von geltenden Regeln und Einsatz von passender Technik, die es seit vielen Jahren schon gibt) und nicht einfach nur sagen: “Upsi, wer unter den Laster kommt, ist selbst schuld, du siehst doch, dass der größer ist als du.”

Ich kenne die Stelle . Das ist eine Durchgangsstrasse/Hauptstraße in einer Kleinstadt. Da müssen LKWs fahren können .
Die kann man da nicht verbieten.
Man kann das nur mit elekt. Assistenten unterstützen !

ABER , ich habe auch schon agressive LKW und Busfahrer erlebt , die mich mit Absicht an den Randstein/Grünstreifen gedrängt haben !
Und nur weil ich mit dem Rad umgehen konnte, bin ich da schadlos rausgekommen!
So nach dem Motto: Du hast auf der Strasse nichts zu suchen , nimm den Radweg !
An der Stelle , siehe oben , nehme ich immer die Strasse , da bin ich sicherer !
Gruß Heinz !

marratj schrieb:
Man sollte aber eben dann auch dafür sorgen, dass dieser so gefahrlos wie möglich funktioniert

In Esens (und sicher nicht nur da) hat man an einer großen, vielbefahrenen Kreuzung die Ampelschaltung jetzt so umgestellt, dass sich im Normalfall Kraftfahrzeuge und Fußgänger/Radfahrer nicht mehr gegenseitig in die Quere kommen und gefährden können - Rechtsabbieger bei gleichzeitig grüner Fußgängerampel gibt es nicht mehr.

Man wartet zwar nun etwas länger an der roten Ampel, aber wenn es der Sicherheit aller Beteiligten dient, dann kann man das nur begrüßen.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
...Ampelschaltung jetzt so umgestellt, dass sich im Normalfall Kraftfahrzeuge und Fußgänger/Radfahrer nicht mehr gegenseitig in die Quere kommen...
Meiner Meinung nach der einzig richtige Weg.
(zusammen mit "Fahrspurverlegung", was aber sehr aufwendig ist und leider auch unüblich/ungewohnt)

Obwohl ich selbst nur als Autofahrer unterwegs bin und mit sowas vermutlich etwas länger an roten Ampeln stehe/für meinen Weg durch die Stadt brauche, wäre es mir den Zugewinn an Sicherheit definitv wert!

Das Ganze "Ihr müsst besser aufpassen"-Geschrei in beide Richtungen bringt doch niemanden weiter.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Und wieder hat ein LKW-Fahrer seine Pflichten verletzt:[...]

War mir klar das DU weißt wer sich da falsch verhalten hat. Hut ab...

heinz die speiche schrieb:
...
ABER , ich habe auch schon agressive LKW und Busfahrer erlebt , die mich mit Absicht an den Randstein/Grünstreifen gedrängt haben !
...
Gruß Heinz !

Und da gehört eben die Strafe angesetzt. Diese Menschen sollten sich fragen ob sie in ihrem Job richtig sind, ob der Straßenverkehr bzw. die Teilnahme daran eben ihr Ding ist.
DA wäre ein Eignungstest zum Führen eines Kraftfahrzeugs und zur Teilnahme am Straßenverkehr durchaus aufschlussreich.

Ich hatte mal das Gespräch mit einem Schulfreund der LKW gefahren ist. 12 Tonner im Nahverkehr. Er musste eine Weile als Maurer arbeiten. Der Grund war eigentlich mir nicht ganz klar, viele kleiner Verstöße, vorrangig Abstand haben dazu geführt. Auch eine MPU zur Wiedererteilung war im Boot.

Im Gespräch kamen halt solche Aussagen wie der Vollidiot fährt eben nur mit 45 am Blitzer vorbei. Da schiebe ich ihn eben... und genau da kam der Punkt wo ich ihm klarmachen konnte weshalb ihn die Idioten zur MPU verpflichtet haben. Er kann doch nicht wissen, weshalb der Autofahrer vor ihm so fährt wie er fährt. Und och viel wichtiger, er wird es mit solchen Aktionen auch nicht ändern. Und so lange diese Einsicht fehlt, wird er weiter mauern müssen...er hat es begriffen, fährt heute viel defensiver und spart nebenbei Sprit und bekommt somit Prämie.

Es gibt keinen Termin der so wichtig ist das man sich oder andere Verkehrsteilnehmer gefährden muss.