Priusfreunde.de

Servus.

Heute zwei Unfälle da gehabt. Einmal ein Vespa-Roller und einmal ein PKW. Beide male Vorfahrtverletzung durch Radfahrer.
Der mit dem Roller ist sogar gestürzt und hat sich leicht verletzt. Schaden am Roller voraussichtlich um die 2.000 bis 2.500€.
Beim PKW dürfte sich der Schaden um die 3.500 bis 4.000€ bewegen.


Grüße ~Shar~

Ich bin sowohl Rad- als auch Priusfahrer. Kenne also beide Seiten recht gut.

Bei den Radfahrern gibt es erhebliche Unterschiede. Ich würde sagen, dass weit mehr als die Hälfte vernünftig fährt und die Verkehrsregeln weitestgehend beachtet. Aber ich sehe oft auch Idioten, die langfristig vermutlich unter einem Auto enden werden.

Bei den Autofahrern ist es aber ähnlich. Der Schulterblick beim Abbiegen ist bei vielen nach der Fahrschulprüfung in Vergessenheit geraten. Der Blinkhebel ist abgebrochen und geparkt wird ohnehin wie man gerade Lust hat. Ist doch egal ob man gleich 2 Parkplätze belegt.

Daher würde ich nicht zwischen Rad- und Auitofahrern unterscheiden sondern zwischen Idioten und zivilisierten mitdenkenden Mitmenschen!

Das klingt jetzt überheblich, aber da ich mich wirklich bemühe, auf Radfahrer zu achten (immer Schulterblick, beim überholen grundsätzlich mit allen vier Rädern auf der Gegenfahrbahn...) unterscheide ich nur zwischen mir und dem Radfahrer. Dadurch wird mir das Fehlverhalten einzelner Radfahrer deutlich bewusster. Daher rührt wohl mein Frust. Gottlob hatte ich bisher keinen Unfall mit einem Radfahrer. Andersrum jedoch schon, ich habe einem Autofahrer vor über 20 Jahren mal an einer Ausfahrt die Vorfahrt genommen und lag urplötzlich auf der Motorhaube und dann auf der Straße... Zum Glück war der Autofahrer hellwach und ich hatte einen Helm auf. Heute sind wir gute Bekannte und lachen darüber.

PriusfannL_HY schrieb:
Daher würde ich nicht zwischen Rad- und Auitofahrern unterscheiden sondern zwischen Idioten und zivilisierten mitdenkenden Mitmenschen!
Amen!

LG
Klaus

Da viele Priusfreunde auch gerne einmal das Fahrrad nehmen, hier eine Sendung aus dem Sommer:
Zitat:Der Fahrradkrieg - Wem gehört die Stadt?

E-Bikes boomen und beanspruchen ihren Platz im Straßenverkehr. Nur - wem gehört die Stadt? Radler beklagen sich über rücksichtslose Autofahrer. Fußgänger und Autofahrer empören sich über "Rambo-Radler", die Sonderrechte für sich in Anspruch nehmen. Und alle fühlen sich im Recht im Kampf um jeden Meter Straße.
Quelle:www.ardmediathek.de/tv/betrifft-/Der-Fah...;documentId=36506608

Heute Nacht 30.10.16 um 01:15-02:00 auf tagesschau24 oder im Netz.

Ich sah bislang nur die letzten 15 Min., werde den Rest morgen anschauen.
Zitat aus den letzten 15 Min. in Amsterdam: Wir sind mit dem Rad schneller und preiswerter unterwegs.
Die (? Stuttgarter ?) Autofahrerin im weissen Dress zitiere ich nicht.
Ich weiss, was Al Bundy zu ihr gesagt hätte.

Gruß
Hybridfan5

Eidt: Wer schwache Nerven hat, sollte die Sendung vielleicht nicht anscheuen. Es werden einige Szenen gezeigt, wo Radfahrer fast zu Tode gefahren werden. In einem Fall 17 Monate Gefängnis.
Ansonsten ist die Sendung sehr um Ausgeglichenheit bemüht. Es fallen positive wie negative Argumente jeder Seite.

Hybridfan5 schrieb:

Ansonsten ist die Sendung sehr um Ausgeglichenheit bemüht. Es fallen positive wie negative Argumente jeder Seite.

Habe die Sendung angesehen und was klar geworden ist, ist das es zum großen Teil an der Verkehrsinfrastruktur liegt, wie sich Auto- und Radfahrer begegnen können bzw. müssen.

Im Idealfall gibt es komplett getrennte Infrastrukturen, dann gäbe es logischerweise gar keine Konfliktpunkte zwischen Radlern und Autofahrern.

Das ist natürlich utopisch, aber das man zumindest viel für die Entschärfung tun kann zeigen ja die Beispiele Münster und Amsterdam. Hier sind Radler viel häufiger unter sich und vom "normalen" Straßenverkehr getrennt.

Was fehlt ist halt der politische Wille hier wirklich was zu bewegen. Münster ist hier ja eher die Ausnahme als die Regel. Man ist auf politischer Ebene halt nicht bereit wie in Münster 15 EUR pro Bürger für den Radverkehr zu investieren, sondern versucht lieber unserer gebeutelten Automobilindustrie mit der Prämie für Elektroautos unter die Arme zu greifen.

Das mit dem "nicht-miteinander-klarkommen" liegt sicher auch in der deutschen/(nord-)europäischen Mentalität.
Sieht man sich mal das Verkehrsgewusel in südeuropäischen Ländern oder gar außerhalb Europas an, da können einem mehr als nur graue Haare wachsen !
Aber es scheint zu funktionieren, auf Youtube gibt's interessante Zeitraffer-Videos dazu.
mfG schwarzvogel

Ich meine, es fiel auch das Stichwort "die Ich-Gesellschaft".
Ellenbogen ohne Ende etc.
Ggf. ist das in den angesprochenen anderen Ländern nicht so.

Ich habe von Urban Priol folgenden Spruch in Erinnerung:
Der Mensch besteht aus 87% Wasser und aus 13 % Neid.
Beim Deutschen ist es genau umgekehrt.

Wobei ich auch von der fühlbaren Freiheit beim Radfahren ausgehe
( was offenbar teilweise entgegen den Verkehrsregeln gelebt wird ) und der Autofahrer das nicht empfinden kann, ausser vielleicht mit 250 km/h auf der BAB, aber nicht im dichten Stadtverkehr.

Hybridfan5

Wenn man diese Diskussionen schon so destruktiv führen muss, kann man das bitte auch faktenbasiert tun.

Polizeiliche Berichte zum Verkehrsunfallgeschehen schreiben regelmäßig, Radfahrer verursachen "über fünzig Prozent ihrer Unfälle selbst". Das wird oft zitiert. Es stimmt auch. Nur: Das schließt alle Alleinunfälle ein! Seit einigen Jahren veröffentlicht die Berliner Polizei diese Zahl auch für Kfz. Die parallele Zahl für Kfz ist 70 Prozent.

Es gibt jedenfalls keine Anzeichen dafür, dass Radfahrer mehr Unfälle überwiegend verschulden als Kfz-Fahrer.

Und in der Tat: Idioten gibt es in allen Verkehrsarten, bei manchen Verkehrsmitteln haben sie schwerere Folgen als bei anderen. Deren Fahrer müssten daher besonders aufmerksam sein. In der Praxis fordern sie aber oft das Recht des Stärkeren ein. Argument: Selbst schuld, wenn ich Deine Vorfahrt missachte, ist es ja Dein Problem. Vergessen wird zudem, dass man als Radfahrer oder Priusfahrer oder was auch immer nie 100%ig für all mitdenken kann, die meinen sie müssten Verkehrsregeln nicht beachten.

Das gilt aber nicht nur für Halten bei Rot und Aufmerksamkeit beim Einfädeln sowie "Geisterradeln" (typische Radfahrer-Fehler), sondern eben auch für Vorfahrt missachten beim Abbiegen, Nahüberholen, Drängeln, Schneiden und Kampfparken (typische Kfz-Fahrer-Fehler).

Damit ein Verständnis der aus dem Film genannten Zahlen entsteht, hier nur kurz ergänzt:
In Berlin geschehen jährlich etwa 130.000 Verkehrsunfälle. Sowohl Beteiligte als auch Verursacher sind stark überwiegend Pkw (jeweils etwa drei von vier Unfallbeteiligten). Sie stellen auch die größte Gruppe der Verkehrsteilnehmer.

Genauer für 2015:
70,07% Unfallverursacher sind PKW.
3,95% Unfallverursacher sind Radfahrer.
75,85% Unfallbeteiligte sind PKW.
3,98% Unfallbeteiligte sind Radfahrer.

Häufigkeit der Unfallursache aller Verkehrsunfälle:
1. Fehler beim Abbiegen
2. Nicht beachten der Vorfahrt
3. Nicht angepasste Geschwindigkeit
4. Alkoholeinfluss
5. Falsches Verhalten der Fußgänger

Ursachen gegenüber Radfahrer:
1. Fehler beim Abbiegen
2. Nicht gewähren der Vorfahrt
3. Fehler beim Ein- oder Aussteigen
4. Fehler beim Einfahren in den fliessenden Verkehr
5. ungenügender Sicherheitsabstand
6. nicht beachten der Verkehrsregelung

Ursachen von Radfahrer:
1. Benutzung der falschen Fahrbahn
2. Fehler beim Einfahren in den fliessenden Verkehr
3. Nicht angepasste Geschwindigkeit (z.B. Radfahrer rutscht auf regennasser Fahrbahn weg)
4. Alkoholeinfluss
5. Falsches Verhalten gegenüber Fußgänger


Wie gesagt, Zahlen ausschließlich für Berlin.
Der Film bewegte sich in Münster, Mainz, Stuttgart, Berlin, Amsterdam. Nicht betrachtet wurde Kopenhagen, München, Hamburg usw. usf.

@KSR1: ich nehme es vorweg!
Amen.

Hybridfan5

Mhhh... Das gibt mir zu denken. Evtl. ist die Einhaltung von Verkehrsregeln nicht maßgeblich für die Gefahr, einen Unfall zu erleiden. Gab es da nicht eine kleine Gemeinde in Holland, die alle Verkehrsregeln abgeschafft hat?

Schrubber, nicht Verkehrsregeln aber Verkehrsschilder und Ampeln: www.berliner-zeitung.de/im-norden-der-ni...n-friesland-15442378

LG
Klaus

schrubber schrieb:
Mhhh... Das gibt mir zu denken. Evtl. ist die Einhaltung von Verkehrsregeln nicht maßgeblich für die Gefahr, einen Unfall zu erleiden. Gab es da nicht eine kleine Gemeinde in Holland, die alle Verkehrsregeln abgeschafft hat?

Meine Bemerkung weiter oben zielte auf geografische Regionen wo Paragraphen Nebensache sind.
mfG schwarzvogel

Nette Idee, Funktioniert in Holland sicher gut. die fahren IMHO auch wesentlich gechillter.

Ich wohne auf einem Dorf, das sich zum Klassischen "Speckgürtel" der Umliegenden Städte entwickelt.
Hier wohnen Viele Pendler in gemieteten Doppelhaushälften. Die sieht man das ganzen Jahr nicht (ohne Auto) auf der Straße, oder in Vereinen. Die Leben anonym, wie in der Großstadt.

(Achtung Pauschalurteil) Allerdings interessieren die sich auch nicht für die Zone-30 in der sie Wohnen. Das es Kinder auf der Straße geben könnte, oder Anwohner vom Lärm gestört werden, ist denen Banane.
Sobald die aus Ihrer Sackgasse 'raus sind, stehen die am Gas. Warmfahren müssen die den Diesel auch nicht, ist ja ein Firmenwagen (Sieht man oft am Kennzeichen).
Vermutlich ist denen nicht bewusst, oder einfach egal, das die "Unbekannten" an denen sie vorbei knallen, durchaus wissen, wo das Auto immer parkt. Man hat halt nur den Insassen keinerlei Berührungspunkte.

Diese Leute reagieren nur auf SICHTBARE Gefahren, die Ihre Fahrt beenden würden.
Wir könnten versuchen, Schafe auf der Straße zu halten. Das würde helfen.


Anders ist das mit "Integrierten" Mitbürgern. Kann sein, das Die im Nachbarort genauso heizen. Sie wissen aber, das sie im Verein, oder beim Einkaufen, schief angeguckt werden, wenn sie nach belieben durch die Ortschaft knallen.

Mein Fazit: Freiwilligkeit und Einsicht geht nur mit der Breitschaft auch was zu "geben".
Die Exemplare:
> Steuerspar-Weltmeister
> "Ich fahre Diesel, weil's im Jahr 40€ billiger kommt, und der Auspuff ist ja hinten!"
> was ist Reißverschluss ?
werden keine Rücksicht nehmen. Da hilft nur Kontrolle und eine Strafe, die ÜBER (Gesparte Zeit x Stundensatz) liegt.

Schönes Beispiel ist der "Reißverschluss". Die Mehrheit beherrscht das Verfahren, andere Fahren extrem Dicht auf, um ein Einfädeln zu vermeiden.
Diese Sorte nimmt Bewusst KEINE Rücksicht, macht sich sogar extra Stress, nur um eine Fahrzeuglänge weiter vorne auf dem Autobahnzubringer zu stehen. Da hilft kein Appel an die Vernunft.
Würde es keine Schwarzen Finger geben, (Ölablasschraube per Knopfdruck) würden Die den Ölwechsel auf einem Waldparkplatz machen. Ach nee, spart ja nix, ist ja geleast.

Zitat:
Mehr Radwege und Fahrradgaragen werden nichts an der Überzeugung mancher Autofahrer ändern, dass die Straße ihnen allein gehört. Ausgerechnet US-Städte machen vor, was man dagegen tun kann.
- www.spiegel.de/auto/fahrkultur/fahrrad-b...kampf-a-1126968.html

Grüße, Egon