Priusfreunde.de

Gute Idee.

Zum Fahren:
Sobald mein Model3 da ist, werde ich noch mal ganz genau vergleichen können wieviel kg CO2 ich beim Pendeln im Vergleich mit dem Prius (5l/100km+20% Bereitstellung+25g/km Fahrzeugherstellung=193g/km)
benötige, im Moment gehe ich mal davon aus:
(15kWh/100km@Strommix+32g/km Fahrzeugherstellung=107g/km)

Also ja, es lohnt sich mit Strom zu fahren, sogar mit Kohlestrom, dann sind es 132g vs. 193g (schon bei gleicher Laufleistung), vom eigenen PV-Strom mal noch ganz abgesehen.

Man darf halt nicht einen SUV wie den eTron/EQC/IPace mit dem Prius vergleichen, sondern irgendwas nahe dran, ein Ioniq z.B. liegt noch deutlich besser.

@gcf: Das ist eine interessante Rechnung mit der CO2-Aufstellung. Woher hast Du die Berechnungsgrundlage?

Ich frage mich schon seit langem, warum der CO2-Rucksack beim Elektroauto so „gerne“ diskutiert wird, die Energieintensive Bereitstellung des Kraftstoffs (Förderung, Transport, Umwandlung in Raffinerien) kaum Beachtung findet. Gerade nach meinen kürzlich beendeten 4 Tagen im Tesla Model S und den typischen Meinungen in der Verwandtschaft und Freunden.

Gibt es keine Dokumente oder Untersuchungen, die den Energiebedarf in etwa darstellen können?
Ich weiss schon, dass Politik und Industrie kein Interesse daran haben und es nicht einfach ist alle Faktoren zu berücksichtigen. Aber ein paar Individualisten gibt es ja immer auf der Welt bzw. in der Wissenschaft.

Hier im Forum wurde auch schon mal die graue Energie thematisiert und es gibt da ja auch ein älteres Dokument vom Department of Energy (2009) - da werden 1,585 kWh für 1 Liter Kraftstoff genannt.

In diesem Artikel geht es um die Well-To-Tank Berechnung:
www.sonnenenergie.de/sonnenenergie-redak...aet-Well_to_Tank.pdf

und dazu ein kritischer Kommentar:
sedl.at/Umweltirrtuemer/Stromverbrauch_Raffinerien

Klar, sind natürlich nicht die vertrauenswürdigsten Quellen....

Viele Grüße
Benny

Die 20% sind irgendwo vom umwelt bundes Amt, es gibt zahlen für Benzin und Diesel. Ganz ähnliche Zahlen werden überall erwähnt.
Das ist nicht der Stromverbrauch der rafinnerien, der in der Tat vernachlässigbar ist, sondern insgesamt Transport + Eigenverbrauch der Raffinerien.

Die Zahlen zu den Fahrzeugen basieren auf Materialmix*Mengen und dem CO2 dafür. (Quelle muss ich erst noch Link suchen, hatte ich hier schon gepostet, "Periodensystem".

Beim Wasserverbrauch ist in etwa Gleichstand, 200000km fahren mit OPEC-Öl verursacht in etwa den gleichen Wasser-Verbrauch wie bei der Förderung des Lithiums in Chile.
Quellen dafür hatte ich schon Mal gepostet, war glaube ich sogar ein Dokument der Öl Industrie.

Benny schrieb:
Gibt es keine Dokumente oder Untersuchungen, die den Energiebedarf in etwa darstellen können?
Ich weiss schon, dass Politik und Industrie kein Interesse daran haben und es nicht einfach ist alle Faktoren zu berücksichtigen. Aber ein paar Individualisten gibt es ja immer auf der Welt bzw. in der Wissenschaft.

Eine mögliche Quelle eines Einzelnen ist diese hier:

www.bit.do/mythbuster-eauto
oder
homepage.hispeed.ch/martin_rotta/Mythbus...lektroauto-Rotta.pdf

Darin befinden sich auch viele weiterführende Quellenangaben.

Ich weiß nicht ob die Studie der ETH noch online ist. Die Zusammenfassung von 2010 (!):
Weil Elektroautos Strom beziehen, der von schmutzigen Kohlekraftwerken stammt, sind sie im Endeffekt um nichts „sauberer“ als herkömmliche Autos.

Eine neue Studie des Schweizer Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) räumt mit diesem Vorurteil gründlich auf. Die zur ETH Zürich gehörende Institution hat die Umweltauswirkungen batteriegetriebener Autos detailliert untersucht. Ihre Schlussfolgerung: Wird ein Elektroauto mit normalem Europäischem Strommix (10 Prozent Gas, 15 Prozent Wasserkraft, 36 Prozent Kernkraft, 10 Prozent Öl, 29 Prozent Stein- und Braunkohle) betrieben, ist die Ökobilanz des Stromers deutlich günstiger als der eines verbrauchsarmen Fahrzeugs.
eckldorna.com/2010/09/elektroautos-sind-...gruner-als-benziner/
Das war damals und nicht auf den aktuellen deutschen Strommix bezogen.

LG
Klaus

Irgendwie fehlt mir hier eine etwas globalere Sicht. Weder der Fahrzeug- noch der Strommarkt sind auf Deutschland beschränkt. Klar kann man sich hinstellen und sagen "vor meiner Tür ist ein Verbrenner aber besser", doch wohin steuert der Exportweltmeister mit dieser Einstellung? Wenn erstmal andere Hersteller auf Elektroantriebe umgestellt haben und die Deutsche Autoindustrie dann hinterherhinkt, ist das Gejammer groß.

Dazu kommt, dass das eigentliche Problem nicht die Elektrofahrzeuge sind, sondern die Stromerzeugung. Die Argumentation, dass Elektrofahrzeuge nicht sinnvoll sind, weil die Stromerzeugung nicht sauber ist, ist in etwa so sinnreich wie wenn man vor ein paar Jahrzehnten gesagt hätte, Frauen sollten nicht in die Parlamente, weil es dort keine Damentoiletten gibt. Das sind Probleme, die man im Interesse des großen Ganzen in den Griff bekommen kann und muss, andernfalls wird uns die Konkurrenz lehren, wie es besser geht. Ein Festhalten an einer Technik, deren Aussterben bereits feststeht, kann nicht die Lösung sein.

Super, vielen Dank für die verlinkten Quellen.
Da habe ich ja einiges zu lesen. Gerade das Dokument „Mythbuster Elektromobilität“ scheint genau das zu sein, was ich suche.
Mich ärgert dennoch immer diese spezielle Haltung in der Gesellschaft...Klar, jeder versucht für seinen Standpunkt zu argumentieren. Aber eigentlich sollte man die Dinge aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten.

Und da denke ich auch wird das Potenzial zum Recycling von Akkumulatoren in der Zukunft eine große Rolle spielen. Schließlich können Batterien recycelt werden, der Kraftstoff ist verbrannt und schädigt noch dazu die Umwelt durch den Treibhauseffekt.
www.deutschlandfunk.de/lithium-ionen-akk...am:article_id=433028

Nickel und Kobalt können schon heute zu 90 % zurückgewonnen werden. Wenn man auch sagen muss, dass dies momentan noch nicht kostendeckend passiert und es dadurch noch Hindernisse gibt. Dazu gibt es auch Potential für Second-Life-Anwendungen (Heimspeicher) und das bidirektionale Laden (Entlastung des Stromnetzes).

Es wird auf jeden Fall interessant!

Viele Grüße
Benny

Solange es mehr um den Preis als um sinnvolle CO2-sparende Umsetzung der E-Mobiltät geht, ist fahren mit Strom NICHT sinnvoll.

Da das neue LG-Werk in Polen Akkus liefert, wo die dreckigsten Kohlekraftwerke der EU stehen, ist das ein kurzsichtiger Bärendienst für die E-Mobilität....,und VW ist vorne mit dabei!

LG Chem verdreifacht Fertigungskapazitäten in Polen
---> www.electrive.net/2018/11/29/lg-chem-ver...pazitaeten-in-polen/

haribo schrieb:
...
Da das neue LG-Werk in Polen Akkus liefert, wo die dreckigsten Kohlekraftwerke der EU stehen, ist das ein kurzsichtiger Bärendienst für die E-Mobilität....,und VW ist vorne mit dabei!
...


Na, wen wundert das? VW hat mit umweltschonenden Konzepten und Strategien nun wirklich gar nichts (mehr) am Hut.
Da wird nur produziert, notfalls mit Betrug, was Gewinne verspricht.
Umwelt und Gesundheit völlig egal

Gruß!
JoAHa

haribo schrieb:
Da das neue LG-Werk in Polen Akkus liefert, wo die dreckigsten Kohlekraftwerke der EU stehen, ist das ein kurzsichtiger Bärendienst für die E-Mobilität....,und VW ist vorne mit dabei!
das Werk in Polen soll mit Ökostrom laufen. Das finde ich besser, als Kompensation mit Bäume kaufen.

lufo schrieb:
Und damit Sie noch mehr zu kauen haben, behaupte ich, dass sich E-Auto-Fahrer auf Kosten der Allgemeinheit bereichern ohne einen großen Teil der Steuern zu bezahlen, die Hybrid-, Benzin- und Dieselfahrer bezahlen müssen.
Das ist ja mal das lustigste Argument, was ich je gelesen habe. So gesehen ist jeder, der sich kein sauteures Auto kauft (um mal beim Thema zu bleiben), ein Schmarotzer, weil er damit dann Steuern vermeidet (beim Kauf, beim Verbrauch). Irgendwie erinnert mich diese Argumentation an Trump.

Gaim schrieb:
Das richtige Argument wäre, dass wenn man zu Hause mit dem Strom aus der Photovoltaikanlage lädt, man keine Steuern zahlt.
Mal von der Errichtung der Anlage abgesehen, die meisten Leute speisen ihren nicht selbst genutzten Strom ein. Dafür muss die Allgemeinheit mehr zahlen als er eigentlich kostet (Subvention). Ich bekomme bspw. knapp 30ct/kWh brutto. Wenn man nicht einspeist, sondern selbst verbraucht, muss die Allgemeinheit nicht so viel zahlen. Also ist es gut für die Allgmeinheit. Aus eben diesem Grund ist es für mich als Firmenwagenfahrer genaugenommen nicht sinnvoll, ein E-Auto zu fahren und ihn mit eigenem PV-Strom zu füttern, den ich aus Ermangelung eines geeichten Zählers der Firma nicht in Rechnung stellen kann.

Persönlich finde ich es sehr gut, wenn wir uns mehr und mehr unabhängiger von großen Chemiegiganten machen. Strom kann man auf verschiedenste Art und Weise erzeugen, man kann es durch PV sogar selbst. Wer kann schon seinen Sprit selbst erzeugen?

gcf schrieb:
das Werk in Polen soll mit Ökostrom laufen
Hast du eine Quelle dafür?

Google liefert einige, das entsprechende Verträge mit polnischen Stromlieferanten geschlossen werden sollen.

logistra.de/news/nfz-fuhrpark-lagerlogis...-fertigen-15231.html

gcf schrieb:
Google liefert einige, das entsprechende Verträge mit polnischen Stromlieferanten geschlossen werden sollen.
Bitte wenigstens einen Link, habe keine Zeit zum Suchen und will Strom bei Google einsparen

Wer keine Austen hat, wird zuerst ...

Es ist doch klar, dass Milliarden schwere Energieversorgungsanlagen Unternehmen kein Interesse an Konkurrenz haben. Sie sind Oligarchen. So lange das für dumm verkaufte Volk daran glaubt, dass man mit dezentraler alternativer Energieerzeugung nicht zurecht kommt, sind wir auf diese komplexe und teure Technik angewiesen. Dadurch können die uns die Preise für den Strom diktieren. Und unsere Korrupten Politiker lassen auch noch die Steuerzahler für die immensen Folgekosten zahlen. Die Gewinn dürfen aber die Energiekonzerne einsacken. Wenn es geht natürlich ohne dass sie dafür Steuern bezahlen müssen.

Gerd