Priusfreunde.de

Nichts für die Umwelt, alles fürs Geschäft
Schluss mit der Volksverdummung!
Wie „Grüne Lügen“ die Welt zugrunde richten

„Die Politiker blenden den größten Teil der Wirklichkeit aus“, schreibt Friedrich Schmidt-Bleek in seinem Buch „Grüne Lügen“. Sie machten den Bürgern mit Alibi-Maßnahmen wie dem CO2-Fußabdruck ein schlechtes Gewissen. Die wahren Gründe für den Klimawandel würden verschwiegen. Deshalb fordert er: „Schluss mit der Volksverdummung!“

www.focus.de/politik/deutschland/alles-f...hten_id_3845886.html

Und? Provokation?

Wer sich die Kommentare auf der Fokusseite nur ansatzweise durchliest, weiß, welchen Nerv der Autor trifft. Auch wenn er dies vielleicht so deutlich nicht macht. Habe das Büchlein nicht gelesen...

Niemand will auf Luxus und Komfort verzichten, also wird mit allen Mitteln nach Ausreden/Verschwörungstheorien/Volksverdummungs-Floskeln gesucht.

Nach uns die Sintflut...

Grüße
Peter

Herr Schmidt-Bleek, seines Zeichens "Chemiker und Umweltforscher, Gründungs-Vizepräsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt, Energie", legt nach:

Zitat:
Wer ein Hybrid-Auto kauft, um die Umwelt zu schonen, erliegt einem Irrtum, denn der Bau eines Hybrids verschlingt viel mehr Ressourcen als der Bau eines normalen PKW. Wie verlogen grüne Argumente manchmal sind, deckt Friedrich Schmidt-Bleek in seinem neuen Buch auf. [...] Wer ein Hybrid-Modell kaufe, also ein Auto, das über einen kombinierten Benzin-Elektro-Motor verfügt, könne auch gleich zwei normale Autos kaufen.

"Tatsächlich ist die Situation die, dass wir für einen Mittelklassewagen in Deutschland, und das gilt weltweit, in der Größenordnung von 40 Tonnen Natur einsetzen müssen, um ein Auto in den Laden zu bringen", rechnet der Umweltforscher vor. Bei einem Hybrid-Auto verdoppele sich dieser Wert:

"Wenn Sie nun hingehen, um Benzin zu sparen oder Treibstoff, und eine zweite Maschine einbauen und zusätzlich eine Batterie, sonst funktioniert es ja nicht, dann muss man eben rechnen, wieviel Masse ist denn da jetzt zusätzlich eingesetzt worden. Und rund gerechnet ist es so, dass sich mit der zweiten Maschine und der Batterie der ökologische Rucksack verdoppelt, von 40 auf auf 80 Tonnen."
- www.deutschlandradiokultur.de/nachhaltig...am:article_id=292405

Grüße, Egon

Och nö, immer der gleiche Mist.

Ich dachte da kommt jetzt mal was neues, wie die Frage was es überhaupt bringt ein vermeintlich umweltschädliches Auto gegen ein vermeintlich umweltfreundliches zu ersetzen, aber stattdessen geht es wieder um:

2 Motoren + Batterie = Kann nur Mist sein

Wieso lernt denn keiner dieser Profis mal, dass es nicht bei allen Herstellern um 2 volle Motoren geht und auch die Produktionsart und eingesetzte Rohstoffe einen entscheidenden Unterschied machen.

...

Ich wäre vorsichtig mit einem sofortigen Verriss dieser Aussagen.

Kann ich aber verstehen, da man als Hybrid-Fahrer davon überzeugt ist, was "Gutes" getan zu haben.

Das Wuppertal-Institut ist nicht gerade bekannt dafür nicht neutral zu sein.

Auch wenn vielleicht die Verhältnisse nicht 100%ig stimmen, werden die sich schon was dabei gedacht haben.

Man müsste sich die Berechnungen mal im Detail ansehen (wenn man die als Laie überhaupt versteht!).

Grüße
Peter

Ich fühle mich durch die Hybridanschwärzung gar nicht angesprochen, denn trotz der Tatsache dass das HSD von Toyota die allermeisten Hybriden weltweit produziert geht der Durchschnittsbürger (und zu dieser Gruppe zähle ich den Autor) davon aus, dass es für einen Hybriden doppelt so vieler Motorteile bedarf. Und aus dieser Unkenntnis über das HSD-System stammt dann eben die bezüglich Toyota falschen "Unterstellungen".

Gerade beim Prius 3 hat Toyota angefangen stofflich recyclete Kunststoffe zu verwenden, d.h. mit praktisch keinem CO2-Stempel (man glaubt es zu sehen). Für den NiMH-Akku wurde eine vollständige stoffliche Wiederverwertungskette aufgebaut. Dass es beim HSD keiner zusätzlicher Materialien bedarf sieht man z.B. am Gewicht des Auris. Der Benziner ist am leichtesten, der Diesel am schwersten, der Hybrid liegt dazwischen. Also verbraucht der Diesel die meiste Produktionsmasse. Und dabei bin ich überzeugt, dass der aufgrund dessen Drehmoments stärkere Motorblock und des ebenso schwereren Getriebes (mit z.B. 7+1 Gängen) in Gusseisen
über die Erzgewinnung besonders viel Energie benötigt wird.

Des weiteren wurde die Fertigung beim P3 in Japan hinsichtlich des Weasser- und Stromverbrauchs zur Produktion optimiert und darüberhinaus eine riessige Photovoltaikanlage zur Werksversorgung gebaut (welche ihren eigenen CO2-Stempel schon vor Jahren wieder hereingespielt hat).

Pauschalisierte Aussagen sind logisch betrachtet immer widetlegbar, weil sich Gegenbeispiele finden lasse.

Also: für nicht durchintegrierte Konstruktionen hat er sicher Recht, nicht aber für ein HSD-System.

Andererseits ist jedem klar, dass ein Fussgänger pro km einen niedrigeren CO2-Stempel hinterlässt als ein Fahrradfahrer , von einem Auto ganz zu schweigen...

Zustimmung zu Wagenwinde.

Ich kann das Buch sehr empfehlen, da es wirklich zum Nachdenken anregt, auch wenn man nicht mit allem einverstanden ist. Es geht um den Ressourcenverbrauch (Wasser, Energie, Land, usw.) der bei der Herstellung eines Produktes entsteht (den "ökologischen Rucksack") und da spielt z.B. Co2 eine nachrangige Rolle.
de.wikipedia.org/wiki/Ökologischer_Rucksack
und
de.wikipedia.org/wiki/Material-Input_pro_Serviceeinheit
Beispiele werden im ersten Link angegeben. Insbesondere Kupfer benötigt viel Ressourcen.

Die Diskussion hier hängt auch eng mit der im Thread "Altes Auto weiter fahren, wie Umweltfreundlich?" zusammen, dort wird das Buch übrigens auch empfohlen.

Ein weiteres sehr empfehlenswertes Buch ist von Stephen Emmott: Zehn Milliarden
mit in etwa dem gleichen Thema.
www.amazon.de/Zehn-Milliarden-Stephen-Em...ywords=10+milliarden
Nur legt Emmott den Finger auf die wirkliche Ursache, nämlich die Überbevölkerung. Alles andere sind Folgeerscheinungen im Zusammenhang mit Wachstums- und Konsumfetischismus, aber auch als Notwendigkeit die Masse von Menschen zu ernähren (so entsteht z.B. N2O, Distickstoffmonoxid oder auch Lachgas, in beträchtlicher Menge beim Einsatz von Kunstdünger; Sein Effekt beim anthropogenen Treibhauseffekt ist vergleichbar mit dem von CO2).

Es fällt auf, dass vermehrt viele ernst zu nehmende Leute, die in verantwortungsvollen Positionen gearbeitet haben und auch das entsprechende Wissen haben, auf eine grundlegende Änderung des Wirtschaftens und des Konsumverhaltens drängen. Zitat vom Umschlageinband des Buches von Stephen Emmott: "Stellen sie sich vor wir entdecken einen riesigen Asteroiden der sich auf die Erde zubewegt und hier einschlagen wird....Alle Regierungen würden beispiellose Maßnahmen ergreifen. Alles und jeder würde mobilisiert um das Überleben der Spezies zu sichern. In genau der Situation befinden wir uns heute. Nur dass es keinen Asteroiden gibt. Das Problem sind wir." Ende Zitat

P.S.: @ alupo

Ja, Recycling verbessert die Bilanz entscheidend. Da aber weltweit der Verbrauch von allem rasant steigt spielt das bisher eine untergeordnete Rolle, da immer neue Materialien und damit Ressourcen benötigt werden. 1960 waren 100 Millionen Autos weltweit unterwegs, 1980 300 Millionen, inzwischen sind wir bei über einer Milliarde. 1960 flogen wir 100 Milliarden Passagierkilometer, Dieses Jahr werden es 6 Billionen sein. Es geht auch nicht um Hybridanschwärzung (dies ist ein Beispiel) sondern um ressourcenschonendes Wirtschaften. Da wäre als erstes mal die Lebensdauer der Produkte wichtig.
de.wikipedia.org/wiki/Dematerialisierung

Was den Ressourcenverbrauch angeht müssen wir Mao dankbar sein, denn er hat die wirtschaftliche Entwicklung von 1 Mrd Menschen um 30 Jahre verzögert. Die positiven Folgen für die Umwelt sind immens.

Was Kupfer betrifft, meine Lautsprecher sind mit sehr dickem Kabel (8mm2?)angeschlossen. Ich erinnere mich noch als ich es kaufte, das wog ne ganze Menge. Habe aber bis heute kein schlechtes Gewissen, insbesonder beim Musik hören. Und ich gehe davon aus, dass ich hier mehr Kupfer verwende als beim sparsamen P3-Hybridsystem (P2 hat die dickeren Kabel zum Akku und auch die beiden e-Motoren wiegen mehr, u.a. wegen mehr Kupfer, ja, der P3 ist eben eine Sparbüchse ).

@ alupo: Ja, da müssen wir Mao dankbar sein

@ wagenwinde

Auf der Seite kann man ein pdf (WS27.pdf) herunterladen, in dem die Berechnung an Beispielen etwas deutlich wird (und auch für Laien einigermaßen verständlich).

epub.wupperinst.org/frontdoor/index/index/docId/1533

epub.wupperinst.org ist auch sonst eine interessante Infoseite für jeden den es interessiert

alupo schrieb:
Andererseits ist jedem klar, dass ein Fussgänger pro km einen niedrigeren CO2-Stempel hinterlässt als ein Fahrradfahrer ,

Ich glaube das ist eher umgekehrt, der Radfahrer braucht pro km weniger Energie als der Fussgänger, da die eingesetzte Energie effizienter in Bewegung umgesetzt wird.

Andererseits gibt es Rechnungen, dass der Radfahrer vom Co2 Austoss auch nicht besser als ein Verbrennungsmotor ist, bezogen auf den Co2 Ausstoss der bei der Herstellung und Vertrieb der Lebensmittel anfällt.

Das der Radfahrer absolut gesehen dennoch besser ist liegt am viel geringeren Gesamtgewicht von Fahrzeug+Fahrer.

@Wagewind @Afra

Autofahren ist immer schlecht für die Umwelt keine Frage! Ich mag es nur nicht wenn so genannte Experten verallgemeinern ohne ein differenziertes Bild zu zeichnen. Es ist eben nicht so, dass bei einem Hybriden zwangsläufig ein höherer Materialeinsatz vorliegt. Das sind eben solche Thesen die sich, aus Bequemlichkeit der genauen Überprüfung, ewig halten. Ebenso die Aussage, es gehe zuviel Nickel für die Akkus drauf.
Ein nicht Hybride mit Chromfelgen verschlingt mehr Nickel als ein Hybride ohne Chromfelgen.

Viele der Thesen der "Experten" stellen sich nach Überprüfung schlicht als falsch oder unvollständig, meist einfach aufgrund mangender Sorgfalt, heraus.

Wer schon mal einen Vorlesungssaal von innen gesehen hat weiß: Alle kochen nur mit Wasser. Lasst euch nicht von ach so tollen Expertentiteln beeindrucken. Auch diese Menschen wissen häufig nicht mehr als der gut informierte Durschnittsuser hier und häufig weniger als die Nerds hier.

Nur weil dort irgendwas mit "Umwelt" in seinem Studienfach steht hat er noch lange keine Ahnung von allem was er sagt, nur lassen sich Außenstehende leicht davon beeindrucken.
Warum misstrauen Ärzte, Ärzten? Genau, weil sie wissen wie wenig es braucht um ein solcher zu werden...

Ich schweife ab, was ich sagen wollte: Bleibt misstrauisch auch Experten gegenüber, die haben häufig auch kaum weniger Ahnung als ihr, das sieht man eben an dem Vorwurf gegen die Hybride.

Und nein, das ist nicht der von mir gewünschte Umstand, ich habe ja schon erwähnt, dass ich mit dem Prius nicht das Gefühl habe ein umweltfreundliches Auto zu fahren, das gibt es nicht, genausowenig wie die Gesunde Zigarette. Wer ein Umweltfreund ist, hat kein Auto.

Grüße!

frufus schrieb:
Warum misstrauen Ärzte, Ärzten? Genau, weil sie wissen wie wenig es braucht um ein solcher zu werden...
Ärzte kann man auch nicht mit Wissenschaftler vergleichen (ich hoffe, hier liest kein Arzt mit ).

Skepsis und nicht alles glauben, was einem vor die Nase gehalten wird, ist grundsätzlich nicht verkehrt (nach der Devise handele ich auch).

Aber ein gewisses Basisvertrauen zur Wissenschaft sollte man schon haben, sonst kann man sich gleich den "Die Erde ist eine Scheibe"-Anhängern anschließen.

Nicht alles, was von Wissenschaftlern behauptet wird ist richtig, aber m.E. nach ist doch eine ganze Menge richtig.

Welchen Grund sollten denn diese Wissenschaftler (Wuppertal-Institut) haben um Unwahrheiten in die Welt zu setzen? Sind sie etwa von der Mineralölmafia geschmiert?

Man sollte nicht immer sofort vom Schlimmsten ausgehen. Wobei zu viel Optimismus auch nicht gut ist

Grüße
Peter

fireblade999 schrieb:
Energiebelastung von Elektroautos

Gut, dass eigentlich alle Hersteller mit den Start ihrer V2.0 Autos auch gleich Recycling Programme mit anbieten. Ebenso wie der Prius schon vor über 10 Jahren.