Priusfreunde.de

Zitat:
Chaos durch neuen Abgastest
Autohersteller stoppen Produktion
Diese Modelle sind vorerst nicht mehr lieferbar

Wer einen Porsche kaufen will, kann keinen neuen konfigurieren. Auf einen 7er-BMW warten Kunden mindestens ein Jahr. Grund dafür ist ein neuer Abgastest - den die Hersteller lange versucht haben zu blockieren.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/bmw-7er-nich...chaos-a-1210376.html

Womit sie gleich in mehrfacher Hinsicht sehr erfolgreich waren: Zeitlich wie auch hinsichtlich weichgespülter Bedingungen. Nicht zu vergessen gleich zwei "Konformitätsfaktoren", welche die Überschreitung von teilweise schon seit 9 Jahren gültigen Grenzwerten für aktuelle Euro 6d TEMP-Modelle dauerhaft legalisieren.

- www.auto-motor-und-sport.de/news/wir-erk...nd-rde-fuer-euro-6c/

Und trotzdem bekommen es die Hersteller nicht gebacken. Man kann nur ahnen, wie hoch die Realemissionen die ganze Zeit gewesen sind und wie hoch sie weiterhin sein werden, denn der RDE bildet sie nicht ab.

Grüße, Egon

Zitat:
Endlich sauber? - Abgasnormen im Überblick
- www.heise.de/autos/artikel/Abgasnormen-i...erblick-4060878.html

Aus angegebener Quelle:

Für den Autokäufer ist die PR-Aktion ohne Relevanz, denn bis zur Ablösung durch die achte Generation hat kein einziger Serien-Golf einen SCR-Katalysator zur Stickoxidreduzierung – jene Anlage, mit der Bosch die Emissionen gesenkt hat.

Zitat:
Die deutsche Autoindustrie hadert mit den ab September verbindlichen neuen Abgastests. Weil neue Typgenehmigungen wegen des WLTP-Testverfahrens nötig sind, melden die Autobauer derzeit Lieferengpässe bei bestimmten Modellen – mit der Folge, dass sich Kunden in Geduld üben müssen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet damit, dass aktuell noch mehr als 500 Genehmigungen ausstehen. In einer Mitteilung vom Samstag kritisiert der VDA deswegen die aus seiner Sicht überhastete Einführung neuer Abgastests.
- www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Abg...-warten-4063851.html

Grüße, Egon

Zitat:
Bestellstopp für A3 e-tron und Q7 e-tron. Bestehende Fahrzeuge müssen die Grenzwerte im strengeren WLTP-Prüfzyklen erfüllen – keine einfache Aufgabe insbesondere für Plug-in-Hybride, die im harmlosen NEFZ zuvor bekanntermaßen stets Bestwerte bei Verbrauch und Elektro-Reichweite einfahren konnten.
- www.electrive.net/2018/06/05/audi-bestel...-tron-und-q7-e-tron/

Plug-in-Hybride sollten aufgrund der ECE R101 Norm und der mehrfachen Anrechnung auf den Flottenverbrauch ("Supercredits") zur Einhaltung der CO2-Grenzwerte beitragen. Um den geplanten Flottenverbrauch einzuhalten werden nun sicher andere Korrekturfaktoren kommen. Ich bin auf die Fantasie der Lobbyisten gespannt.

Viele Grüße, yarison

Ich bemühe meine Fantasie mal...

Damals vor dem VW-Skandal als die WLTP verabschiedet wurde nahm es keiner ernst, denn man saß ja fest im Sattel und hatte seine Lobbyisten.

Heute sieht es anders aus, harte Compliance mit den Richtlinien wird verlangt und das schmerzt das Herz des Buchhalters, denn dafür muss investiert und gearbeitet werden. Nicht wie vorher, einfach die alte PillePalle mit neuem Namen weiterverkaufen.

Ja VW, solche Phasen der Konsolidierung schmerzen. Leider kommen am Horizont noch viel größere Schmerzen ...

Wenn ich das alles so höre und lese dann stellt sich die Frage ob tatsächlich nur die Genannten diese Probleme haben.
Oder ob die Probleme anderer Hersteller nur nicht so interessant sind und deshalb eher heimlich bestimmte Modelle nachgebessert werden müssen.
Von Modellstreichungen und Lieferstopps hat man bislang ja nur von BMW, Porsche und VW gehört.
Die Frage ist für mich persönlich wie es in den Werken ausschaut.
Aller x Minuten verlässt ein neuer XX das Band. Ein unverkäuflicher XX. Oder ein XX der nachgebessert werden muss.
Oder stehen die Bänder still?
Das sind alles keine guten Aussichten.

Jeder, absolut jeder hat diese Probleme.

Der einzige Ausweg aus diesem "Problem" ist die E-Mobilität, und das ist richtig, und das ist gut so.

Es braucht halt noch eine gewisse Dosis Schmerz bis das Problem tief genug in die Finanzkörper der globalisierten Autowirtschaft eingedrungen ist.

Ich hör schon die Radio Werbung: ...nur noch für kurze Zeit: sparsame Benzin und Diesel Fahrzeuge...

Zitat:
Hersteller im Prüfstress
Viele Neuwagen derzeit nicht lieferbar

[...] Hinzu kommt, dass ab September neue Grenzwerte für den Rußausstoß von Benzinern gelten. Autos mit Direkteinspritzung können diese in der Regel nur noch mit einem Partikelfilter erfüllen.
- www.n-tv.de/auto/Viele-Neuwagen-derzeit-...article20464252.html
- www.n-tv.de/wirtschaft/wirtschaft_der_bo...article20467008.html

Das lässt die Annahme zu, dass direkt einspritzende Benziner die ganze Zeit tatsächlich so dreckig waren wie befürchtet und dass Käufer derselben wahrscheinlich extreme Feinstaubschleudern durch die Gegend fahren.

Die bemerkenswert großzügigen Euro 6b-Grenzwerte der Partikelanzahl gelten für Benziner (Neufahrzeuge) noch bis Erstzulassung 08/2018 - natürlich unbegrenzt, also für die gesamte folgende Lebensdauer des Fahrzeugs. Sie sind zehnmal (!) höher als die Grenzwerte für Diesel.

Grüße, Egon

Produktionsstopp bedeutet doch Übersetzt:

Ich will kein Geld verdienen.
Ich will meinen Eigentümern keinen Gewinn erwirtschaften.
Ich will nicht im Wirtschaftsystem mehr mitmachen.
Ich kann nicht mehr.

Sind die Verantwortlichen von allen guten Geistern verlassen
oder sabotieren sie die bestehende Marktposition zu Gunsten
eines Dritten?

Grübel, Grübel...

Ach, es gibt doch keine "echten" Produktionsstopps.

Es werden Fahrzeuge fürs Ausland gebaut, bei denen mit alten Abgasnormen keiner ein Problem hat (in den USA ist Benziner-Feinstaub m.W. derzeit kein großes Thema).

Es werden vorkonfigurierte Autos mit alter Abgasnorm für hier gebaut. Die werden bei Autovermietern verklappt und gehen ins gewerbliche Leasing. Für einen guten Preis bekommt man jedes Auto sehr schnell verleast. Außerdem laufen jeden Monat Tausende Leasingverträge aus, die Leute brauchen Ersatz, und genommen wird, was geliefert werden kann. Willste E-tron? Hamwa nich, brauchste nich, willste nich in echt. Wir ham TDI, da verdienen wir mehr dran. Willste? Mach ich super Preis. Krisste S-Line dabei für lau. Gekauft? Gekauft.

Und zur Not gibt's noch Werksangehörige als Abnehmer.

Die letzten Reste sind dann Tageszulassungen. Per Software 8.000 km Laufleistung draufspielen und als Werksdienstwagen verkaufen (um das Neuwagenpreisgefüge nicht kaputtzumachen).

Und vor allem sichert man sich das Geschäft der Zukunft: Man muss dem uninformierten Konsumenten so lange es geht Autos mit der schlechtmöglichst erlaubten Abgasnorm verkaufen (die man selbst möglichst günstig hergestellt hat). Denn die Leute kommen dann in 10 Jahren wieder und werden ein Neues brauchen, weil die Gesellschaft keine Lust mehr auf die alten Stinker hat. Das neue Auto wird wieder von der selben Marke, klar doch.

Die vorige Abwrackprämie war ca. 2009... von daher stimmt das mit den 10 Jahren ungefähr.

bernd_w schrieb:
Die letzten Reste sind dann Tageszulassungen. Per Software 8.000 km Laufleistung draufspielen und als Werksdienstwagen verkaufen (um das Neuwagenpreisgefüge nicht kaputtzumachen)

wird das wirklich gemacht ? - Vorstellen kann ich es mir schon.
(und dass darueber wenig berichtet wird - ist auch klar)

Meine Vorstellung ging immer dahin, dass man die Kisten einfach im Hunderter-Pack an Mietwagen/Leasing-Firmen verkloppt - oder hinter die EU-Ost-Grenzen ...

Zitat:
Warten, warten, warten auf den Neuwagen

Viele neue Autos sind nicht zu haben, weil die Hersteller mit dem Umstieg auf neue Testverfahren kämpfen. Die Schuld an dem hausgemachten Problem geben sie der Politik.
- www.zeit.de/mobilitaet/2018-06/abgastest...esel-benziner-filter
- www.emobilitaetonline.de/news/wirtschaft...-hybride-ausverkauft

Grüße, Egon