Priusfreunde.de

Als Erstes kommt bei mir die Frage auf: Definiere "Normal".

[...] normalen Fahrmustern und -bedingungen [...]

Normales Fahrmuster ist, wenn ein BMW-Fahrer seinen Motor immer unter 2000 Touren hält (OK, zumindest aber unter 3500 Touren).


Wie oft hat mir so einer gezeigt, dass er 6000 Touren kann, wenn er meinen Prius "versägen" musste.

Aber schön zu lesen, dass man zum Test nicht mit Spezialsprit gefülltem Tank vorfahren kann.
Bei Verdacht kann ja später die Probe analysiert werden.

Gruß
Helmut

Ich versteh den Spaß schon...doch genau das (und andere Punkte) werden/wird wieder zu Diskussionen führen

ellert_de schrieb:
Aber schön zu lesen, dass man zum Test nicht mit Spezialsprit gefülltem Tank vorfahren kann.
Bei Verdacht kann ja später die Probe analysiert werden.

... und genau da widerspreche ich!

Ich habe die mehreren hundert Seiten mit verschiedenen Suchmustern versucht, durchzugehen.

Gefunden habe ich nur, daß für die Prüfung E10, B7 und Flüssiggas zu verwenden sind.

Es gibt keine weitere Angabe zur chem. Zusammensetzung, Sommer-/Winterware, Dampfdruck ect... und vor allem keine Angabe zum Energiegehalt pro Liter! Ob der Sprit 21, 24, 27 MJ/l enthält oder pro Liter den Energiegehalt einer Atombombe hat, IST NICHT DEFINIERT!

Nach meiner ersten Einschätzung können auch weiterhin spezielle Prüfbenzine mit erhöhtem Energiegehalt verwendet werden. Einzige 2 Vorschriften: ROZ (nicht MOZ) muß ("muß" auch noch gummiartig formuliert) wie später im Prospekt angegeben sein und Aufbewahrungspflicht für 1 Jahr jedoch ohne Verpflichtung, den Sprit später zu kontrollieren.

Jeder bilde sich bezüglich der Vergleichbarkeit mit frei verkäuflichem Tankstellensprit und späterem Realverbrauch sein eigenes Urteil. Das gilt natürlich auch für künftige Emissionen und deren Kalkulation für das Weltklima.

Ab 1. September 2018 gilt die neue Feststellung für Abgaswerte, d.h. auch für neue KfZ-Steuerbemessungen. Erklärungen hierzu findet ihr hier:

www.wiwo.de/technologie/auto/wltp-verbra...ng-ist/20896968.html

haarthhoehe schrieb:
www.wiwo.de/technologie/auto/wltp-verbra...ng-ist/20896968.htmlDann geht es der Mogelpackung der PlugIn Hybride an den Kragen. Mit Ausnahme des Prius PlugIn. Der sollte dem Test gelassen entgegen sehen.

Zitat:
Eine deutliche Änderung ergibt sich durch die WLTP für Plug-In-Hybriden. Diese können erstmals extern elektrisch aufgeladen werden. Diese Fahrzeuge fahren den Test mehrmals und gestartet wird mit vollem Akku. Der Testzyklus wird so oft wiederholt, bis die Batterie leer ist. Anschließend erfolgt noch eine Messung mit leerer Batterie, bei der die Antriebsenergie ausschließlich vom Verbrennungsmotor und der Bremsenergierückgewinnung stammt. Aus diesen beiden Messungen wird der auszuweisende CO2-Mittelwert berechnet.

MfG Harzbube.

Meine Erwartungen sind niedrig, weil auch hier die Lobby der Automobilindustrie erfolgreich eine Hintertür installiert hat. Ein Korrekturfaktor darf die Ergebnisse legal und in erheblichem Umfang beschönigen. Das wurde hier im Thread bereits beschrieben.

Grüße, Egon

Ebenfalls aus obigem Artikel und nur der Vollständigkeit halber, sollte man folgendes auch beachten (obwohl das eigentlich bekannt sein sollte):

Der NEFZ sollte nie den realen Verbrauch ermitteln
Was viele nicht wissen: Der NEFZ dient keinesfalls dazu, den realen Verbrauch des Fahrzeugs im Alltag abzubilden. Vielmehr geht es darum, die Fahrzeuge besser vergleichen zu können. So wird der Normverbrauch nicht im turbulenten Straßenverkehr, sondern einem seelenlosen Rollenprüfstand abgespult – unter alles andere als realistischen Laborbedingungen. Der Grund liegt auf der Hand: Die Fahrbedingungen sollen nachvollziehbar und insbesondere unbegrenzt reproduzierbar sein – und das nicht nur innerhalb eines Landes, sondern auch innerhalb Europas und der ganzen automobilen Welt.[...]
Doch dem sogenannten World Harmonized Light Vehicle Test Procedure geht bereits vor ihrer flächendeckenden Einführung die Luft aus. Es gibt zahllose Sonderregelungen und Ausnahmen, sodass von einer weltweit vergleichbaren Regelung trotz besten Absichten kaum noch eine Rede sein kann. Das zeigt auch die folgende Aufstellung:
Der WLTP gilt in der EU, Großbritannien, Norwegen, Island, Schweiz, Lichtenstein, Türkei und Israel.
Erste Abweichungen gibt es in Ländern wie Japan oder Südkorea.
Russland, Australien und eine Reihe von Staaten im Mittleren Osten, Asien sowie in Südamerika bleiben beim NEFZ.
Die Vereinigten Staaten, Brasilien und verschiedene andere Länder haben andere Zyklen.
China als Autonation Nummer eins verwendet für die neueste Emissionsstufe den WLTP nur als Testverfahren.
Für die Verbrauchsermittlung wird in China heute unverändert der NEFZ verwendet und für die Zukunft ist ein eigenes Messverfahren geplant. Selbst in Europa gibt es Abweichungen, weil die normale Umgebungstemperatur von 23 Grad Celsius hier vielen zu hoch war. So gibt es eine eigene Messung bei 14 Grad.
[...]
Jedoch konnten sich die Organisationen zum Beispiel nicht darauf einigen, wie eine eingeschaltete Klimaanlage in die Messung einfließen soll. So bleibt einer der größten Verbraucher neben Sitz-, Lenkrad- und Scheibenheizungen bis auf weiteres bei den Messungen außen vor.

Es wäre viel besser gewesen sich den USA-Messungen anzuschließen.

"Der NEFZ sollte nie den realen Verbrauch ermitteln."

Auch das ist nicht richtig. Zumindest sollte dem Verbraucher im Rahmen des "Neuen Europäischen Fahr-Zyklus" als Nachfolger des "Drittelmix" (konstant 50, 90 und 120 km/h) ein realitätsnaher Verbrauch mitgeteilt werden.

Durch immer weitere Tricksereien der Hersteller und fast ausschließlichem Optimieren auf den auf dem Prüfstand zu ermittelnden NEFZ wurde die Differenz zwischen Realverbrauch und Angabe von Jahr zu Jahr größer.

Bin über einen Spiegel-Artikel vom 04.08.2017 gestolpert, darin geht es um Vorgänge von 2015(!). Die Folgen spüren wir heute noch:

www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/daiml...tests-a-1161319.html

"Ex-Staatsminister beeinflusste Kanzleramt im Auftrag von Daimler

Der Daimler-Cheflobbyist Eckart von Klaeden hat erfolgreich bei Regeln für Abgastests im Kanzleramt interveniert - dafür nutzte der Ex-Staatsminister seine alten Kontakte. ...

...

Die Dieselaffäre wäre ohne die Nähe der Regierung zur Autoindustrie kaum denkbar. So hat sich auch der Cheflobbyist des Autobauers Daimler, Eckart von Klaeden, im Bundeskanzleramt erfolgreich gegen strenge Abgastests bei Dieselautos eingesetzt.

...

Am 18. März 2015 schrieb Klaeden eine E-Mail an den Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik im Kanzleramt, Lars-Hendrik Röller. Darin bat er die Bundesregierung, ihre Haltung zu Plänen der EU-Kommission "zu überdenken".

Knapp eine Woche später wollten die EU-Mitgliedstaaten über das neue RDE-Messverfahren ("Real Driving Emissions") abstimmen, bei dem Autos vor der Zulassung im realen Fahrbetrieb getestet werden. Klaeden warnte: "Was zunächst wie eine untergeordnete technische Entscheidung klingt, kann enorme Konsequenzen für die Automobilindustrie im Hinblick auf die zukünftige Nutzung von Dieselmotoren haben." Der Entwurf der EU-Kommission könne "nicht akzeptiert werden".

Am selben Tag wie Klaeden meldete sich der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, per E-Mail bei Kanzleramtschef Peter Altmaier und warb für ein "realistisches Gesamtpaket". Die Beamten des Kanzleramts schrieben Altmaier daraufhin eine "Stellungnahme" auf, in der es heißt, man werde das Umweltministerium und Verkehrsministerium "bitten", bei der Sitzung in Brüssel "explizit die von VDA/Daimler geäußerte Befürchtung" zu dem Messverfahren "anzusprechen" und das von Wissmann geforderte "realistische Gesamtkonzept" bei "weiteren Diskussionen zu berücksichtigen".

Die Bundesregierung änderte nach der Intervention der Lobbyisten ihre Haltung und strich das konkrete Datum für die Einführung der RDE-Tests fürs Erste aus ihrem Vorschlag. Auch bei der finalen Entscheidung über die Verordnung im Herbst 2015 kam die Regierung den Herstellern weit entgegen. ..."

Frage meinerseits: In welchem Gesetz oder welcher Verfassung steht der Vorbehalt, daß eine Privatfirma oder eine Privatperson einen Gesetzentwurf akzeptieren muß?

Nach meiner Kenntnis hat jeder Betroffene (einschl. Privatfirma und Privatperson) nach Beschluß eines Gesetzes, dieses Gesetz NACH BESCHLUSS DURCH DEN SOVERÄN, DAS PARLAMAENT, die Möglichkeit, diesen Beschluß durch das zuständige Verfassungsgericht überprüfen und kippen zu lassen. Die Gesetzgebungskompetenz (zumindest wird uns das immer wieder vorgebetet), liegt beim Parlament.

Bei Beschlüssen, die andere Staaten betreffen (Armenienresolution), lassen sie sich nicht von Erdogan (gewählter Staatspräsident) reinreden, aber bei Beschlüssen, die die Gesundheit der eigenen Bevölkerung betrifft, da kann ein Herr von Klaeden intervenieren.

Ich glaube, hier läuft einiges schief!

Anpassung an neue Verbrauchs- und Abgastests
BMW nimmt 7er für ein Jahr aus dem Angebotwww.manager-magazin.de/unternehmen/autoi...setzt-a-1198874.html



Grüße Christian

"Den 7er mit Benzinmotoren hatte BMW im vergangenen Jahr in Europa 3540 Mal verkauft. Davon waren 1413 Wagen ein Hybridauto, also ein Fahrzeug mit Benzin- und Elektromotor. Letztere sind nicht von dem Produktionsstopp betroffen, teilte ein Sprecher auf Anfrage von manager-magazin.de weiter mit. Weltweit fand das Modell vergangenes Jahr etwa 64.000 Käufer. Der Anteil aller Benziner bei BMW lag 2017 in Europa bei 39 Prozent, das waren annähernd 400.000 Autos.

VW-Finanzvorstand Frank Witter hatte vergangene Woche vor Analysten in Berlin mitgeteilt, der neue Prüfzyklus WLTP könne zu "einem zeitweilig eingeschränkten Produkt-Angebot" führen."

Wow! So schnell wird man von der Realität eingeholt!

Hybrid? Nein danke!

Da hat wohl auch die Zahlentrickserei mit eigenzugelassenen i3 nicht mehr ausgereicht!

Ich lache mich kaputt! Der erste deutsche 12-Zylinder in einem Serien-PKW seit dem 2. Weltkrieg... und sie können nicht mehr. Bigger ist wohl nicht mehr better.

Es würde mich nicht wundern, wenn da noch mehr kommt, vorausgesetzt, die deutschen Lobbyisten sind nicht stärker als die EU.

Zitat:
BMW pausiert Verkauf von Benzinern. Betroffen sind unter anderem alle Modelle der 7er-Reihe mit Benzinmotoren. Einzige Ausnahme ist der Plug-in-Hybrid 740e mit Vierzylinder-Ottomotor, der weiterhin erhältlich sein wird. Einen vorübergehenden Verkaufsstopp erfahren darüber hinaus folgende Modelle: M550i xDrive, X1 xDrive20i, X1 xDrive25i, X2 xDrive20i und den 225i xDrive Active Tourer.
- www.heise.de/autos/artikel/BMW-pausiert-...nzinern-4001742.html

Viele Grüße, yarison

Zitat:
Ab 2019 muss der neue Abgas-Test WLTP angewendet werden. Autobauer müssen umrüsten. Das ist aufwendig und könnte zu Problemen führen.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Volkswagen-erwart...article20451848.html

Grüße, Egon

Hätten die Autobauer nicht seit 20 Jahren nach dem Drittelmix ausschließlich auf NEFZ optimiert sondern vernünftige Autos konstruiert, wäre die Hektik in diesen Sommerferien nicht so groß. Selbst schuld, nicht die anderen.