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Ein düsteres Kapitel der Automobilgeschichte: Der Dieselskandal, der keineswegs nur Volkswagen betrifft sowie dessen Vorgeschichte - die Fokussierung vieler Automobilhersteller auf Diesel als PKW-Antrieb und dessen gezielte Förderung durch den Gesetzgeber.
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THEMA: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen
#194603
Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 04.02.2013 22:02 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
www.tagesschau.de/wirtschaft/neuzulassungen108.html

... man muß es nicht verstehen :-/
virtualmono
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#194626
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 04.02.2013 23:39 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
Da der Privatmarkt ziemlich am Boden war/ist und dort nicht ausdrücklich von privaten Neuzulassungen die Rede ist würde ich mal sagen das es eben viele Firmen PKW sind. Mehr als Privatwagen. Klar ist es sicher auch eine Folge der Kraftstoffpreise und der Umstellung der KFZ Steuer. So hat manch einer das Gefühl günstiger zu fahren...
ex_TF104
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#194636
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 01:27 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
Das geht noch ein paar Jahre so weiter, bis die Unternehmen merken, dass Diesel längst nicht so wirtschaftlich sind wie ursprünglich gedacht und dann steigt der Anteil der Erdgas- und Hybridfahrzeuge dramatisch an.

Sobald der Dienstwagenmarkt den Hybrid ins Herz schließt, ist der Diesel Geschichte, denke ich.
Thomasgo
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#194638
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 01:50 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
Das Problem ist, dass ein E 350 CDI mit konstant 180 auf der Autobahn weniger (Diesel) verbraucht als ein GS 450h (Benzin). Genau daran werden sich die "Leistungsträger" dieser Nation und ihre Fuhrparkmanager so lange festhalten wie möglich.
cybershadow
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#194639
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 07:21 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
cybershadow schrieb:
Das Problem ist, dass ein E 350 CDI mit konstant 180 auf der Autobahn weniger (Diesel) verbraucht als ein GS 450h (Benzin). Genau daran werden sich die "Leistungsträger" dieser Nation und ihre Fuhrparkmanager so lange festhalten wie möglich.

Leider braucht auch jeder mittelgroße Diesel-Kombi (Astra, Laguna, Golf, Passat usw.) bei Tempo 120 weniger als ein Prius+! Es sei den meiner ist mit 6,5l/100km da eine Ausnahme, was man laut anderen Threads bezweifeln darf.

Und 120 kann man jetzt nicht als Rasergeschwindigkeit bezeichnen. Ich komme mir bei 120 eher wie ein Verkehrshindernis vor.
mad61
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#194640
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 08:13 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
mad61 schrieb:
cybershadow schrieb:
Das Problem ist, dass ein E 350 CDI mit konstant 180 auf der Autobahn weniger (Diesel) verbraucht als ein GS 450h (Benzin). Genau daran werden sich die "Leistungsträger" dieser Nation und ihre Fuhrparkmanager so lange festhalten wie möglich.

Leider braucht auch jeder mittelgroße Diesel-Kombi (Astra, Laguna, Golf, Passat usw.) bei Tempo 120 weniger als ein Prius+! Es sei den meiner ist mit 6,5l/100km da eine Ausnahme, was man laut anderen Threads bezweifeln darf.

Und 120 kann man jetzt nicht als Rasergeschwindigkeit bezeichnen. Ich komme mir bei 120 eher wie ein Verkehrshindernis vor.


Naaaja... du darfst dich nicht so sehr von der "Momentanverbrauchsanzeige" blenden lassen.

Mal die Werte aus Spritmonitor: (Diesel 120-140 ps)

Prius Plus: 5,84
Golf Plus: 6,14
Renault Scenic: 6,63
Opel Safira: 6,75

Anmerkung: Das sind alles Handschalter, die Automaten haben keine Ausreichende Datenbasis, liegen aber wohl ca. 1 Liter drüber. (Also ca. 1,5-2 Liter über dem Prius)

Und auch Passat, Astra, Laguna (obwohl kleinere Stirnfläche) liegen deutlich drüber.

Auch wenn man es nicht gern hört: Ein vergleichbarer Diesel braucht erst bei höheren Geschwindigkeiten (160 +)spürbar weniger. Ich hab den vergleich jetzt lange mit meinem 1,3 Liter Multijet im Fiat Grande Punto gehabt. Einer der sparsamsten Motoren überhaupt. Dennoch, bei höheren Geschwindigkeiten lag der im Schnitt ca. 1 Liter über dem Verbrauch meines Prius. Hätte ich auch tatsächlich nicht erwartet.


Zum Diesel: Ich kann es den Nutzern nicht verübeln. Hybrid ist halt noch nicht überall eine Alternative. Und ich würde auch bei den Kleinwagen immer ein Diesel einem Benziner vorziehen. (Es sei denn es geht um Sportlichkeit). Wenn ich zb. mal meinen Punto betrachte: Der Diesel (90ps): 5,57 Liter im Schnitt, der Benziner(95Ps): 7,22 Liter. Dabei fühlt sich der Benziner aber ohne Übertreibung ca. 30 Ps schwächer an. Ist wartungsintensiver (Steuerkette gegen Zahnriemen, 30.000 zu 15.000 km intervallen) Und hat einen geringeren Werterhalt. Warum sollte ich mir den Benziner kaufen?

Und so zieht sich das durch alle Fahrzeugklassen. Für mich ist der Diesel bei gleiche Leistung einfach der bessere Motor (ohne Hybrid). Auch das Fahrgefühl mag ich sehr gern.
Einen Benziner (ohne Hybrid) bevorzuge ich nur bei sportlichen Wagen wegen des Drezahlbandes.

Natürlich ist der Diesel schädlicher, aber das wird ja in unserer Gesellschaft gut unter dem Tisch gehalten und kaum einer hat das wirklich in seinem Bewusstsein. Deshalb kann man den Käufern keinen Vorwurf machen, dass Diesel bevorzugt werden.
Frufus
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#194644
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 08:41 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
Das Zauberwort heißt CO²-Richtlinie. Da kommen die Diesel besser weg, als die Benziner. Zudem spielt der reale Verbrauch nur eine untergeordnete Rolle.

Und man kann auchnicht erwarten, dass jeder mit einem Prius herumfahren möchte. Ist mir auch ganz lieb so.

Gruß

Helgo
Helgo
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#194653
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 10:15 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
frufus schrieb:
...
Mal die Werte aus Spritmonitor: (Diesel 120-140 ps)

Prius Plus: 5,84
Golf Plus: 6,14
Renault Scenic: 6,63
Opel Safira: 6,75

....


Ich glaub der Spritmonitor ist für Tempo 120 kein Vergleich, da kaum einer, der ein Nicht-Hybrid-Auto fährt, sein Autobahn-Tempo auf 120 beschränkt. Ich bin selbst früher 5Jahre einen Golf Variant mit 115PS Diesel gefahren, und der verbrauchte bei unter 140 auf der Autobahn auch unter 5l/100km Diesel. Heute Diesel dürften eher noch etwas sparsamer sein.

Fakt ist, das bei den aktuellen Verbrauchswerten des HSD im Prius+ im Vergleich zu Einbussen in der Geräuschkulisse (auf der AB) und im winterlichen Heizverhalten sich dieser wahrscheinlich niemals in der Breite durchsetzen kann.

Ich mag meinen P+ allerdings trotzdem, da ich relativ langsam und ingesamt max. 50% Autobahn fahre und in der Stadt bzw. auf der Landstraße der Verbrauch in Ordnung geht und sich der Lärm in Grenzen hält.
mad61
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Letzte Änderung: 05.02.2013 10:16 von mad61.
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#194654
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 10:17 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
Alles richtig erkannt. Es kommt nur auf die Sichtweise an. Ignoriere ich die krebserregenden Dieselabgase, bin ich mit Diesel im Ökobereich.
Aber: die EU will die Besteuerung nach Energiegehalt. Sieht so aus:

Beispiel wie oben

5,84 ltr. Benzin sind 13,61 kg CO2/100 und 48,53 kWh Brennwert.

6,14 ltr. Diesel sind 16,21 kg CO2/100 und 60,36 kWh Brennwert oder 24 % mehr Energie.

D.h. in Wirklichkeit ist alles anders. Das interessiert aber fast keinen. Dazu werden schlechtere HSD-Werte auf der Autobahn als Totschlagargument hergenommen. Dudenhöffer versteigt sich sogar zu der Feststellung, dass der Prius bereits bei 120 km/h nicht mehr mithalten kann. Welch ein Blödsinn.
Also ich bin für die Besteuerung nach Energiegehalt. Klarheit und Wahrheit.
haarthhoehe
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#194661
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 11:24 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
mad61 schrieb:
frufus schrieb:
...
Mal die Werte aus Spritmonitor: (Diesel 120-140 ps)

Prius Plus: 5,84
Golf Plus: 6,14
Renault Scenic: 6,63
Opel Safira: 6,75

....


Ich glaub der Spritmonitor ist für Tempo 120 kein Vergleich, da kaum einer, der ein Nicht-Hybrid-Auto fährt, sein Autobahn-Tempo auf 120 beschränkt. Ich bin selbst früher 5Jahre einen Golf Variant mit 115PS Diesel gefahren, und der verbrauchte bei unter 140 auf der Autobahn auch unter 5l/100km Diesel. Heute Diesel dürften eher noch etwas sparsamer sein.

Fakt ist, das bei den aktuellen Verbrauchswerten des HSD im Prius+ im Vergleich zu Einbussen in der Geräuschkulisse (auf der AB) und im winterlichen Heizverhalten sich dieser wahrscheinlich niemals in der Breite durchsetzen kann.

Ich mag meinen P+ allerdings trotzdem, da ich relativ langsam und ingesamt max. 50% Autobahn fahre und in der Stadt bzw. auf der Landstraße der Verbrauch in Ordnung geht und sich der Lärm in Grenzen hält.



Kann ich nicht bestätigen. Ich würde sagen, die aller wenigsten Fahrer beschränken sich auf 120. Ich bin viel mit 140-160 unterwegs und habe trotzdem einen guten Schnitt.
Ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass ein vergleichbarer Golf zu einem Prius definitv keinen besseren Schnitt hätte.

Du kannst dir ja mal den Spaß machen nach Golf 140 ps, Diesel Automatik zu schauen.
Der aller aller sparsamste hat 5,58 Liter im Verbrauch.
Frufus
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#194663
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 11:41 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
frufus schrieb:
Du kannst dir ja mal den Spaß machen nach Golf 140 ps, Diesel Automatik zu schauen.
Der aller aller sparsamste hat 5,58 Liter im Verbrauch.


Ein bischen weniger ist es schon:

www.spritmonitor.de/de/uebersicht/50-Vol...ng=4&powerunit=2

dabei fahren die meisten eher Schaltgetriebe:

www.spritmonitor.de/de/uebersicht/50-Vol...=140&powerunit=2

Wenn ich die Angaben bei Wiki so anschaue haben Diesel ab Euro 6 (2014) etwa die gleichen Emmissionen wie Benziner .

de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm

Mazda 6 (neu) und Mazda CX 5 erfüllen diese ja z.B. heute schon.

Gruß Jörg
marwin220
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Letzte Änderung: 05.02.2013 11:42 von marwin220.
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#194665
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 12:08 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
Es gibt nachvollziehbare Gründe, warum Diesel-PKW in Europa und besonders in Deutschland erfolgreich sind und auf absehbare Zeit auch bleiben werden. In allen anderen Teilen der Welt ist das nämlich nicht so. Warum eigentlich?

Die deutsche wie auch die französische Automobilindustrie haben sich vor Jahrzehnten auf diese Antriebsform fokussiert und werden nun von der Politik gezielt vor den Folgen dieser Entscheidung geschützt. Ein paar Beispiele:
  • Die ohnehin zu niedrigen Abgasgrenzwerte werden seit rund zwei Jahrzehnten immer weiter in die Zukunft verschoben, mit extrem großzügigen Übergangsfristen. Technisch wäre viel mehr drin, aber es wird von der Politik nicht gefordert, um die Hersteller zu schonen.

  • Resultat: Ein moderner Diesel, der 30 (dreißig!) mal mehr Stickoxide und milliardenfach mehr Partikel ausstößt als ein Prius, bekommt die gleiche grüne Plakette.

  • Rußfilter produzieren Feinststäube, die man nicht sehen kann, deren Gefahrenpotenzial aber ungleich höher als das der gefilterten Partikel ist. Das bleibt unberücksichtigt, weil es von den Partikelmasse-Messgeräten nicht erfasst werden muss.

  • Diesel-Treibstoff wird in Deutschland - und nur dort - steuerlich massiv subventioniert. Obwohl er im Einkauf sogar teurer ist (ungefähr 3 Cent pro Liter), sorgt das dafür, dass er bei uns deutlich billiger verkauft werden kann.

  • Das Thema Energiegehalt des Treibstoffs bleibt grundsätzlich unberücksichtigt.

Es gibt aber auch noch andere Gründe. Mit der Langzeit-Zuverlässigkeit moderner Diesel ist es nicht mehr so weit her, wegen der Abgasreinigung zum einen, vor allem aber wegen der extremen Einspritzdrücke. Aber in der Vorstellungswelt des Publikums ist ein Diesel das, was er ja tatsächlich einmal gewesen ist: Ein zuverlässiges, unzerstörbares Arbeitspferd, das jeden Fusel klaglos verdaut und läuft und läuft.

Das, was heute in modernen PKW verbaut wird, sind aber völlig andere Maschinen. Je neuer sie sind, umso fragiler werden sie betrieben. Die gegenüber dem Benziner zwar laxen, gegenüber früher aber weit schärferen Abgasnormen verlangen das.

Die Folge: Es gibt wenige moderne Diesel (Euro 5 aufwärts) mit 200.000 Kilometern, bei denen nicht schon mehrfach die verkokten Einspritzdüsen ausgetauscht werden mussten und die noch mit der ersten Einspritzpumpe herumfahren. Abgesehen davon muss trotz häufigem Freibrennen schon vor diesem Kilometerstand meist der Partikelfilter getauscht werden.

Aber: Das alles interessiert nicht, weil es sich bei Kilometerfressern fast immer um geleaste Dienstwagen handelt, die zum einen antriebsunabhängig steuerlich protegiert werden (Dienstwagenregelung), zum anderen kann dem Leasingnehmer einfach herzlich egal sein, wenn die Kiste ab und zu Ärger macht, weil das ja während der Leasingdauer nicht sein Bier ist.

Kurzum: Als Privatmann würde ich mir nie wieder einen Diesel kaufen. Nach einer halben Million Diesel-Kilometern und unter Kenntnis der weit besseren Alternativen hat sich das einfach überlebt. Wäre ich aber in Deutschland Fuhrparkleiter oder geschäftlich leasender Vollgas-Pilot, käme ich am Diesel nicht vorbei. Die deutsche Politik sorgt gezielt dafür, dass das so ist und noch möglichst lange so bleibt.

Das war die Kurzversion. Unten die lange, mit vielen klickenswerten Links.

Grüße, Egon
Egon
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#194666
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 12:09 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
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Warum ich trotz Langstrecken-Fahrprofil seit mehreren Jahren keine Diesel mehr fahre? Warum ich der Meinung bin, dass es sich um einen Irrweg handelt, der als Antriebstechnologie in PKW nichts mehr zu suchen hat? Das lässt sich im Wesentlichen auf drei Punkte reduzieren:

1. Hochgezüchtete Diesel sind vergleichsweise anfällige Gebilde. Das Reparaturrisiko ist hoch und steigt mindestens im selben Maße weiter wie die Einspritzdrücke.

2. Nach derzeitigem Stand der Technik sind Diesel mit akzeptablem Aufwand nicht sauber zu bekommen. Das ist das zentrale Argument gegen den Diesel in PKW.

3. Das Fahrgefühl leistungsverzweigter Hybride ist unübertroffen und kommt meinem Fahrprofil in hervorragender Weise entgegen. Ein Diesel kann hier einfach nicht mithalten.

Im folgenden ein paar Punkte und Details zum Nachdenken:

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Beeinflussung der öffentlichen Meinung

Seit Jahrzehnten ist eine unheilige Allianz aus Fahrzeugherstellern, Politik und Medien wider besseren Wissens dabei, uns per medialer Gehirnwäsche zu erklären, dass Dieselmotoren in PKW besonders umweltfreundlich seien. Maßgeblichen Anteil daran hat die Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Automobilindustrie sowie die Lobbyarbeit deutscher und französischer Automobilhersteller.

Vor einigen Monaten ging beispielsweise das Thema "Krebsrisko von Dieselabgas" durch alle Medien. Nach 14 Tagen war es komplett verschwunden. Wie kommt das?

Nun, die bestens geölte Öffentlichkeitsarbeits-Maschinerie interessierter Kreise schafft es immer, dass unangenehme Themen sehr schnell wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwinden. Die jahrzehntelange Fokussierung der französischen und deutschen Hersteller auf den Diesel und das gleichzeitige Verpennen von Alternativen lässt eine andere Handlungsweise gar nicht zu.

Dieselben Organe sind auch an den vergleichsweise schwachen Abgasgrenzwerten beteiligt, die zudem mehrfach und immer wieder in die Zukunft geschoben wurden und werden. Eine gute Zusammenfassung der Vorgeschichte liefert hier ein Text des Heidelberger UPI-Instituts, der die Defizite aufzeigt:


Deutschlands Autoindustrie und die Umwelt: Das ist seit Jahrzehnten eine sich wiederholende Geschichte von Ignoranz, Täuschungen und Verdrängungen.

Anfang der achtziger Jahre, als in den USA der Katalysator bei Autos schon seit Jahren Stand der Technik war, versuchte die deutsche Autoindustrie mit Vehemenz, seine Einführung in Deutschland zu verhindern. Gelungen ist es ihr nicht, aber sie schaffte es zusammen mit willfährigen Politikern, die Entgiftung der für Mensch und Natur schädlichen Autoabgase um mehr als ein Jahrzehnt zu verzögern.

Ähnliches passierte bei der umweltfreundlichen Entsorgung von Altautos Mitte der Neunziger Jahre, als Autokanzler Gerhard Schröder seinen Umweltminister Jürgen Trittin in Brüssel zurückpfiff und Deutschland gegen die EU in Stellung brachte. Normalerweise wiederholt sich Geschichte ja nicht, aber was sich in den letzten Jahren beim Russfilter für Dieselautos abspielte, war eine fast identische Wiederholung der Geschichte des Katalysators.

Die Verzögerungen bei der Einführung des Standes der Technik bei Dieselfahrzeugen werden rund 20 000 Menschen in Deutschland langfristig das Leben kosten, die bei einer technisch möglichen, früheren Reduzierung der Feinstaubemissionen nicht zu Schaden gekommen wären. Die letzte Glanzleistung war das Verschlafen des modernen verbrauchsarmen Hybridantriebs, wo die deutsche Automobilindustrie das Feld kampflos japanischen Herstellern überließ.

Zur Zeit wird ein neues Kapitel geschrieben - der erbitterte Kampf der Autolobby gegen eine Reduzierung der klimaschädlichen CO2-Emissionen. Schon Mitte bis Ende der Neunziger Jahre wollte die damalige Bundesregierung auch im Verkehr eine Verringerung der hohen Emission klimaschädlicher Gase durchsetzen. Die Automobilindustrie war, wie immer, dagegen. Und sie fand in Bundeskanzler Gerhard Schröder einen Fürsprecher, der die Gesetzesvorhaben stoppte, weil die Automobilindustrie versprach, die CO2-Emissionen freiwillig zu reduzieren.

Europas Autohersteller verpflichteten sich 1998 um Auflagen zu verhindern, bis 2008 den Ausstoß des klimaschädlichen CO2 auf 140 Gramm und bis 2012 auf 120 g pro Auto und Kilometer im Durchschnitt zu begrenzen. Es stand zwar schon damals fest, dass dieses Ziel verfehlt werden wird, aber gesetzliche Auflagen waren erfolgreich abgewehrt worden. Die Automobilindustrie ließ ihrer Selbstverpflichtung so gut wie keine Taten folgen. Im Gegenteil: Die Hauptentwicklungsarbeit ging in immer schnellere und leistungsstärkere Fahrzeuge. Die durchschnittliche CO2-Emission ging kaum zurück, die Emission der Diesel-PKW stieg in den letzten Jahren sogar an.

Allein im letzten Jahr nahm die Zulassung von Stadtgeländewagen um 16,5% zu. Im Jahr 2006 lag die durchschnittliche CO2-Emission aller in Deutschland neu zugelassenen Benziner bei 171,8 g, die der Diesel-PKW bei 173,4 g CO2 pro km, der Durchschnitt aller zugelassenen Neuwagen bei 172,5 g CO2 pro km. Damit liegt die tatsächliche Emission der Neuzulassungen um 23,2% höher als der in der freiwilligen Selbstverpflichtung der Automobilindustrie für 2008 zugesagte Emissionswert.


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Abgasproblematik

Es macht grundsätzlich überhaupt keinen Sinn, Leistung schmutzig zu produzieren und sie dann hinterher mit hohem Aufwand wieder halbwegs "sauber" zu machen. Vor allem mit hohem Energieaufwand, was den Spareffekt durch den an sich recht guten Wirkungsgrad des Diesels konterkariert.

Selbstverständlich suggerieren alle Hersteller, die seit Jahrzehnten gezielt auf diese Technik setzen, mit großem Erfolg und medialer Unterstützung, moderne Diesel-Motoren seien besonders umweltfreundlich. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.

Das Schadstoffpotenzial liegt dabei nicht im gerne thematisierten CO2, bei dem ein Diesel gar nicht so schlecht aussieht. Sondern in der Partikelmasse (PM) und in den Stickoxiden (NOx); bei Harnstoff-Einspritzung zusätzlich im ausfallenden Ammoniak (NH3). Zudem gelten geschlossene Rußfilter-Systeme als Produzenten von Feinststäuben.

Die notwendige Abgasaufbereitung, um daran etwas zu ändern, ist zwar technisch realisierbar, aber sehr aufwändig: Betankung und Zusetzung eines Harnsäure-Additivs plus doppelte katalytische Nachbereitung. Der dazu notwendige enorme technische Aufwand führt unvermeidbar zu höherem Verbrauch, höherem Fahrzeuggewicht und höherem Wartungsaufwand.

Also verzichten die PKW-Hersteller darauf, was großzügige gesetzliche Übergangsfristen in Europa (und nur dort) auch ohne Weiteres erlauben: Ein Euro 6-Diesel darf ein Drittel mehr Stickoxide als ein Euro 6-Benziner emittieren, plus 6 x 1011 Partikel, also 600 Milliarden (!) Partikel je Kilometer. Nicht umsonst sind Diesel in PKW ein nahezu rein europäischer Irrweg.

Im Vergleich zu einem Elektro-Benzin-Hybrid schneiden alle Diesel geradezu katastrophal ab, was man auf dieser Grafik sehr schön sehe kanns. Die Werte des Prius sind zum Vergleich ganz links unten in der Ecke zu finden; ein Yaris HSD liegt noch weiter links:



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Zuverlässigkeit

Die Politik und die Autoindustrie haben den Dieselmotor zerstört. Das ganze System wird heutzutage als Drahtseilakt betrieben und ist entsprechend filigran. Der Diesel als zuverlässiges, ökonomisches Arbeitspferd, als das er einmal konzipiert war - das ist vorbei.

Für den Endkunden ist der komplexe Aufbau hochgezüchteter Diesel-Aggregate mit nicht kalkulierbaren Reparaturrisiken versehen: Der nicht selten fällige Ersatz einer Hochdruckpumpe sowie der Einspritzdüsen ist enorm teuer und unerfreulich oft notwendig. Dito die Lader, die immer anfälliger und als Ersatzteil teurer werden, weil man fast nur noch variable Schaufeln verbaut.

Durch die mittlerweile extrem hohen Einspritz-Drücke erhitzt sich der Treibstoff erheblich und verliert dabei einen Großteil seiner Schmierfähigkeit. Schlecht, denn eigentlich muss er nebenbei die Pumpe schmieren. Passiert dann mal etwas, sind in der Regel die Pumpe selbst und die Injektoren hinüber, wenn nicht sogar gleich das ganze Aggregat.

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Partikelfilter

Rußpartikelfilter gibt es beispielsweise in Dieselloks und großen Generatoren schon ewig, und stets sind die Sekundäremissionen beim Freibrennen das Problem. Bei großen Filtern ist das ein spektakuläres Schauspiel, bei dem wiederum die CO2-Belastung noch die mit Abstand harmloseste Komponente ist.

Partikelfilter müssen aber regelmäßig frei gebrannt werden, weil sie sich sonst zusetzen. Doch selbst, wenn sie noch nicht zugesetzt sind, erhöht ihr Vorhandensein im Abgasstrang den Verbrauch deutlich.

Fahrzeuge anzubieten, deren Abgasreinigungssysteme spezielle Fahrzyklen verlangen, um nicht zu verstopfen, sind selbst ohne Berücksichtigung der Umweltaspekte Kunden-Verarsche. Daran ändert auch die industriefreundliche Rechtsprechung nichts, die das als "Stand der Technik" definiert. Abgesehen davon benötigt jeder Freibrennvorgang soviel Energie, dass der faktisch recht gute Wirkungsgrad des Diesels konterkariert wird.

Der Freibrennvorgang selbst ist energieaufwändig, materialmordend und muss aufwändig elektronisch überwacht werden. Wird zu früh eingespritzt, kann sich die Temperatur bis auf 800 Grad (helle Rotglut) erhöhen. Wird zu spät eingespritzt, gelangt ein erheblicher Teil des zusätzlichen Diesels ins Motoröl, verdünnt es und setzt seine Schmierfähigkeit herab. Die harmloseste Folge ist ein verkürztes Motorölwechsel-Intervall.

Unterbricht der Fahrer mehrfach den Freibrennzyklus oder ist sein Fahrprofil ungeeignet, reagiert der Wagen mit einer Fehlermeldung und muss zum Freibrennen in die Werkstatt. Doch selbst, wenn der Fahrer alles richtig macht, sind Partikelfilter irgendwo zwischen 150 und 180.000 km fällig zum Komplettaustausch. Auch bei jedem Freibrennvorgang bleibt im Filter nämlich eine Restrußmenge zurück, die ihn allmählich unumkehrbar zusetzt.

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Stickoxide

Rückt man - was unvermeidbar ist - auch noch den Stickoxiden auf den Leib, wird es technisch äußerst aufwändig: Erhebliche Mengen Harnstoff-Additiv und doppelte katalytische Aufbereitung, um die Auswirkungen des Ammoniak-Schlupf zu unterbinden, das stinkt sonst wie die Hölle.

Mit dieser Technik ausgerüstete LKW fahren eine komplette kleine Chemiefabrik mit sich herum und brauchen enorme Mengen Harnstoff ("Adblue", 9 bis 12 Prozent des Gesamtverbrauchs).

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Abgasrückführung

Diese wird bei Dieseln eingesetzt, um im Zylinder durch Senkung der Abgastemperatur die Stickoxide auf das Niveau der Euro-Normen zu drücken. Wobei die Euro-Normen für Diesel schon äußerst großzügig sind: Diesel-Euro VI ist eben nicht gleich Benzin-Euro VI.

Der Motor erhält so im Teillastbereich ständig die verbrannten schmutzigen Abgase wieder zurückgeführt. Verdreckte AGR-Ventile sind unvermeidbar, mit den bekannten Folgen und der Notwendigkeit von Reinigung, letztlich aber Austausch.

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"Tschüss, Diesel" und Gefährlichkeit der Abgase

Zitat aus der Wirtschaftswoche vom 26.05.2012:
Technologie: Tschüss, Diesel! - Dieselautos gelten als robust, sparsam und zuverlässig. Das ist jedoch ein guter Ruf vergangener Tage. Tatsächlich werden sie immer empfindlicher, verbrauchen mehr Sprit und werden aufgrund neuer Vorschriften immer teurer. Daher neigt sich für immer mehr Fachleute die Erfolgsgeschichte der beliebten Selbstzünder dem Ende zu.
Im Bericht wird ein Toyota-Mitarbeiter mit der Aussage zitiert: "Autos mit Dieseltechnik verursachen bei Toyota fünf Mal höhere Kosten in der Garantiezeit als vergleichbare Hybridautos." Außerdem werden im Wesentlichen sieben Gründe aufgeführt, warum dem Diesel als PKW-Antrieb keine strahlende Zukunft mehr bevorsteht (übernommen von OzBert):

1) Die Lebensdauer der neuen, hochgezüchteten Motoren sinkt.
2) Hohe Dieselpreise fressen den Kostenvorteil auf.
3) Der Verbrauch von Dieselmotoren im Stadtverkehr steigt.
4) Zusätzlicher Wartungsaufwand senkt die Rentabilität.
5) Neue Umweltvorschriften machen den Diesel unattraktiv.
6) Dieselsubventionen werden wahrscheinlich sinken.
7) Die Zahl attraktiver Dieselalternativen wächst.

Bevor jemand mit einem Diesel liebäugelt, sollte er sich zumindest in das Thema eingelesen haben. Den vollständigen Bericht der Wirtschaftswoche und anderer Medien zum Thema Diesel-Zukunft und Krebsrisiko findet man hier:

- www.wiwo.de/technologie/auto/autoderzuku...zu-ende/6668322.html

- www.sueddeutsche.de/auto/abgasnorm-euro-...rfte-werte-1.1079838

- www.zeit.de/auto/2012-06/diesel-zukunft

- www.tagesspiegel.de/wissen/krebsgefahr-w...abgasen/6746376.html

- www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/dies...nommen-a-838511.html

- www.welt.de/gesundheit/article106567737/...gend-wie-Asbest.html

- www.nzz.ch/aktuell/panorama/dieselabgas-...serregend-1.17232641

- orf.at/stories/2125356/2125352/

- www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/16...g-vor-Diesel-Abgasen

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Das sind so die wesentlichen Punkte, die mich als langjährigen Diesel- und Langstrecken-Fahrer bewogen haben, diese Antriebstechnik nicht mehr einzusetzen. Das wird natürlich nicht jeder so sehen, aber für mich persönlich war und ist die Entscheidung klar und nachvollziehbar.

Es gibt übrigens auch eine Organisation von Hardcore-Diesel-Gegnern, aber bei Leuten mit einer fast religiösen Mission bin ich vorsichtig. Falls jemand trotzdem vorbei schauen möchte:

http://www.kein-diesel.at
http://www.kein-diesel.at/seite14.htm

Dass auch bei Benzinern keine Veilchen aus dem Auspuff strömen, dass die Partikel-Problematik bei Benzin-Direkteinspritzern ebenfalls existiert und dass wir langfristig von fossiler Energie so oder so Abstand gewinnen müssen, ist auch klar. Aber das sind drei andere Themen.

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Zusammenfassend: Diesel-PKW haben langfristig keine Zukunft. Sie werden in der EU gezielt protegiert, um die europäischen, vor allem aber die deutschen und französischen Hersteller noch möglichst lange vor notwendigen echten Konsequenzen zu schützen, die aufgrund der jahrzehntelange Fokussierung auf den Diesel zu teuer sind.

Auf schnelle Änderung braucht aber niemand zu hoffen, denn das wird vermutlich noch relativ lange so weiter funktionieren. Über kurz oder lang wird man diesen Weg verlassen müssen, aber bis dahin wird noch viel Öl verbrannt werden.

Grüße, Egon
Egon
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Letzte Änderung: 01.06.2013 13:14 von Egon.Grund: Tippfehler korrigiert.
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#194674
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 12:34 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
Egon schrieb:
...
Es gibt aber auch noch andere Gründe. Mit der Langzeit-Zuverlässigkeit moderner Diesel ist es nicht mehr so weit her, wegen der Abgasreinigung zum einen, vor allem aber wegen der extremen Einspritzdrücke. Aber in der Vorstellungswelt des Publikums ist ein Diesel das, was er ja tatsächlich einmal gewesen ist: Ein zuverlässiges, unzerstörbares Arbeitspferd, das jeden Fusel klaglos verdaut und läuft und läuft.

Das, was heute in modernen PKW verbaut wird, sind aber völlig andere Maschinen. Je neuer sie sind, umso fragiler werden sie betrieben. Die gegenüber dem Benziner zwar laxen, gegenüber früher aber weit schärferen Abgasnormen verlangen das.
...


Ich wäre auch fast auf die Diesel-Prpaganda hereingefallen. Es hört sich alles so gut an. Dann noch dass was man von früher "weiß".
Erst nach einigem Vergleichen stieß ich auf Probleme die mit Common-Rail Einspritzung von Diesel einhergehen.
Man braucht sehr hochwertigen Diesel. Die Probleme im Winter häufen sich, da die filigranen Kraftstofffilter immer wieder versulzen.Die Foren waren auch voll davon, wie im Winter 2010/2011 die Diesel reihenweise liegen blieben, und in die Werkstätten geschleppt wurden um genau diesen zu wechseln.

Nach meiner Recherche über einen Range Rover Evoque und den Mazda CX-5 Diesel, sprach ich auch einige Händler auf das Problem mit Diesel und meinem Fahrprofil an.
Keiner kam von sich auf die Idee, dass die Masse der Leute eben nicht nur Langstrecken fahren. Bei meinem Fahrprofil wären 1-2 (!) Partikelfilterwechsel im Jahr einzuplanen. Damit steigen die realen Kosten.

Ich kann nicht verstehen dass dies alles nicht berücksichtigt wird. Ein Diesel ist nicht für normale 08/15 Autofahrer geeignet. Nur mit massiven Aufwand ist es möglich, dass es irgendwie geht. Ob dass Sinn der Sache ist.

Wenn 2014 dann die Dieselpreise steigen, und weitere Auflagen durch die EU kommen, wird auch der letzte Sparfaktor weg sein. Was bleibt sind Autos die alles andere als umweltfreundlich sind, egal ob da Blue, Green oder sonst etwas im Namen enthalten ist. Der Partikelfilter macht eigentlich alles nur viel schlimmer. Statt Ruß, hat man nun Feinstaub. Hauptsache man sieht es nicht.

Danke, Egon, für deine beiden ausführlichen Postings. Wenn die nur auch mal so in den Massenmedien zu hören/lesen wären. Die Propaganda ist schon lange ein Selbstläufer. Wer gibt schon gerne zu, dass er für 30.000+ € ein Auto gekauft hat, dass minderwertige Motoren hat und man sich mit falschen Versprechungen (Umweltfreundlich) über den Tisch ziehen ließ?
Ryo
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#194675
Aw: Mehr Diesel als Benziner bei Neuzulassungen 05.02.2013 12:35 - vor 11 Jahren, 2 Monaten  
Egon schrieb:
...
Es gibt aber auch noch andere Gründe. Mit der Langzeit-Zuverlässigkeit moderner Diesel ist es nicht mehr so weit her, wegen der Abgasreinigung zum einen, vor allem aber wegen der extremen Einspritzdrücke. Aber in der Vorstellungswelt des Publikums ist ein Diesel das, was er ja tatsächlich einmal gewesen ist: Ein zuverlässiges, unzerstörbares Arbeitspferd, das jeden Fusel klaglos verdaut und läuft und läuft.

Das, was heute in modernen PKW verbaut wird, sind aber völlig andere Maschinen. Je neuer sie sind, umso fragiler werden sie betrieben. Die gegenüber dem Benziner zwar laxen, gegenüber früher aber weit schärferen Abgasnormen verlangen das.
...


Ich wäre auch fast auf die Diesel-Prpaganda hereingefallen. Es hört sich alles so gut an. Dann noch dass was man von früher "weiß".
Erst nach einigem Vergleichen stieß ich auf Probleme die mit Common-Rail Einspritzung von Diesel einhergehen.
Man braucht sehr hochwertigen Diesel. Die Probleme im Winter häufen sich, da die filigranen Kraftstofffilter immer wieder versulzen.Die Foren waren auch voll davon, wie im Winter 2010/2011 die Diesel reihenweise liegen blieben, und in die Werkstätten geschleppt wurden um genau diesen zu wechseln.

Nach meiner Recherche über einen Range Rover Evoque und den Mazda CX-5 Diesel, sprach ich auch einige Händler auf das Problem mit Diesel und meinem Fahrprofil an.
Keiner kam von sich auf die Idee, dass die Masse der Leute eben nicht nur Langstrecken fahren. Bei meinem Fahrprofil wären 1-2 (!) Partikelfilterwechsel im Jahr einzuplanen. Damit steigen die realen Kosten.

Ich kann nicht verstehen dass dies alles nicht berücksichtigt wird. Ein Diesel ist nicht für normale 08/15 Autofahrer geeignet. Nur mit massiven Aufwand ist es möglich, dass es irgendwie geht. Ob dass Sinn der Sache ist.

Wenn 2014 dann die Dieselpreise steigen, und weitere Auflagen durch die EU kommen, wird auch der letzte Sparfaktor weg sein. Was bleibt sind Autos die alles andere als umweltfreundlich sind, egal ob da Blue, Green oder sonst etwas im Namen enthalten ist. Der Partikelfilter macht eigentlich alles nur viel schlimmer. Statt Ruß, hat man nun Feinstaub. Hauptsache man sieht es nicht.

Danke, Egon, für deine beiden ausführlichen Postings. Wenn die nur auch mal so in den Massenmedien zu hören/lesen wären. Die Propaganda ist schon lange ein Selbstläufer. Wer gibt schon gerne zu, dass er für 30.000+ € ein Auto gekauft hat, dass minderwertige Motoren hat und man sich mit falschen Versprechungen (Umweltfreundlich) über den Tisch ziehen ließ?
Ryo
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