Priusfreunde.de

So denken aber nicht wenige Verkehrsteilnehmer. "Ah, hier ist 80, dann kann ich ja noch problemlos 20kmh draufgeben, hat ja Sicherheitstoleranz". Autobahn ist ein Tollhaus, kein Kabarett...

TF104 schrieb:
Durch immer mehr und immer höhere Steuern wird der co2 Ausstoß eines Fahrzeugs über die Jahre natürlich besser...Augenroll...Ist es so schwer vorstellbar, dass die Leute bei einem höheren Spritpreis nicht doch einmal zur Überzeugung kommen, kein spritfressendes Monster mehr zu kaufen?

Ich würde ja, wie anderswo hier schon geschrieben, eine heftige Erstzulassungssteuer befürworten, progressiv zum CO2-Ausstoß des Fahrzeugs gestaffelt, da würde man nicht den Bestand bestrafen, sondern nur diejenigen, die es selbst heute noch meinen, sich einen Spritfresser neu zuzulegen. Bei einem Säufer mit 300g CO2/km dürfte unter einem merklich 5-stelligen Betrag hier nichts mehr gehen.

Da könnte man sich wiederum die Schweiz als Vorbild nehmen, wo vereinfacht ausgedrückt jedes Gramm CO2 jenseits von 130g mit ca. 100 CHF zuschlägt. Das wären dann bei 300g grob überschlagen 17000 CHF bzw. 15000 EUR.

schrubber schrieb:
Autobahn ist ein Tollhaus, kein Kabarett...War das jetzt ein Plädoyer für ein Tempolimit? Anders kann man es wohl nicht interpretieren.

Ein Tollhaus ohne Limits kann ja wohl nicht als zielführend angesehen werden .

eppf

Nein, nicht für das allgemeine Tempolimit. Aber für das strecken- und situationsbezogene, wie es bspw. auf der A5 rund um Frankfurt praktiziert wird. Das funktioniert gut.

Es handelt sich um einen ersten Vorschlag, "mit dem in keiner Weise Vorfestlegungen verbunden sind". Ich sehe noch lange kein Tempolimit und von den vorgeschlagenen Maßnahmen hat es wahrscheinlich die geringste Aussicht auf eine Umsetzung.

Auch außerhalb unseres Forums wird von dem ganzen Maßnahme-Paket vor allem ein mögliches Tempolimit diskutiert, obwohl es ja ein ganzes Bündel weiterer Ideen umfasst: Förderung des ÖPNV, höhere Steuern auf Treibstoff, eine Neuzulassungs-Quote für E-Autos, die Abschaffung des Steuerprivilegs für Diesel-Kraftstoff und so fort.

Aber die unlimitierte Fahrt auf den Autobahnen - das ist das mit großem Abstand alles dominierende Thema in den Medien. Unglaublich, welch hohen Stellenwert dieser Anachronismus in der deutschen Gesellschaft einnimmt.

- www.n-tv.de/politik/Regierungskommission...article20817527.html
- www.zeit.de/amp/mobilitaet/2019-01/klima...r-quote-elektroautos

Grüße, Egon

Daumen hoch!

Zitat:
Tempolimit
Verkehrsministerium bezeichnet eigene Expertenvorschläge als "nicht zu verantworten"

Tempolimit und höhere Steuern auf Benzin und Diesel: Diese Vorschläge einer Expertengruppe hält das Verkehrsministerium für "nicht zu verantworten" - dabei hat es die Runde selbst einberufen.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-v...orten-a-1248809.html

Wie nicht anders zu erwarten war.
Tempolimit auf Autobahnen, Abschaffung des Diesel-Steuerprivilegs - das wird nichts.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Unglaublich, welch hohen Stellenwert dieser Anachronismus in der deutschen Gesellschaft einnimmt.
Jein
- Anachronismus: ja
- insgesamt die deutsche Gesellschaft: nein, da total gespalten, also ähnlich wie beim Brexit in England

Dabei wäre der Klimawandel für unsere Regierung die goldene Brücke, hier tätig werden zu können, ohne sein Gesicht zu verlieren in Bezug auf alle früheren Aussagen.

Als 1973 das Öl knapp war, gab es temporär ein Tempolimit von 100kmh, also wäre es naheliegend, in derselben Richtung vorzugehen, wenn der Ölverbrauch zwingend sinken muss.

Großzügiger Weise könnte man dann anstelle von 100kmh das deutlich höhere Limit von 130kmh festlegen .

eppf

eppf schrieb:
Ist es so schwer vorstellbar, dass die Leute bei einem höheren Spritpreis nicht doch einmal zur Überzeugung kommen, kein spritfressendes Monster mehr zu kaufen?

...

Und wieder das Argument Geld.

Wer wenig verdient (was ja in unserem System nicht unüblich ist das der, der schwere aber verantwortungsvolle und wichtige Arbeit leistet, eben genau dies erlebt) wird mit immer höheren Abgaben für bestehende Technik bestraft.

Herauskaufen kann er sich nur in dem er noch mehr Geld (was er nicht hat und wenn er was hat bekommt er ja auch keine wirklich seriösen Anlagen die irgendwann das sauer Ersparte aufwerten)in die Hand nimmt und ein neues Auto kauft.

Das alte (vorsätzlich vom Hersteller mit Betrugssoftware ausgestattete) Auto fährt dann hier für mehr Geld oder eben woanders weiter.


Nochmal: GELD regelt nichts!
Zahle ich 100€/Tag für mein Auto so ändert es nicht einen Milligramm an Ausstoß! Zahle ich 10000€/Stunde ebenso.

Es werden damit nur Einnahmen für den Staat generiert, die dann für so lustige Dinge wie neue leistungsstarke Panzer ausgegeben. Oder mit vollen Händen ins Ausland geschafft, egal für welches Projekt oder für Kinder die es nicht gibt. Alles egal.
Wenn es knapp wird, dann nehmen wir nocht mehr GELD vom Bürger. Das Klima wird es verstehen. Notfalls bestrafen wir den Bürger der Absäuft oder Schäden durch Unwetter erleidet mit höheren Prämien (also mehr GELD) für Versicherungen.

Geld regelt alles. Man muss es nur gut verkaufen.


PS: Die Bundesregierung hat schon abgelehnt die einzigste verständliche Forderung nach Beendigung der Subvention vom Diesel nicht umzusetzen.

Lieber alle bluten lassen in dem man alle Kraftstoffe um bis zu 10ct/L erhöht. Dann kann Öl am Weltmarkt verschenkt werden, wir werden bluten.
Mal sehen wann ein oder mehrer Panzer es schaffen den Ölpreis hochzutreiben. Dann braucht man unter 20€/Stunde wohl nicht mehr an Arbeit zu denken.

Ach komm, hätte ich anstelle "zu kaufen" geschrieben, dass solche Kisten verboten gehören, wäre doch garantiert prompt wieder die unsägliche Verbotskultur als Gegenargument gekommen.

Erkläre mir bitte einmal, wie man in unserem Wirtschaftssystem am Argument Geld auch nur ein bisschen vorbeikommt.

Oder nenne mir irgendeine andere Lösung, welche diese untragbaren Spritfresser eindämmt. Es gibt hier nur die Stellschraube Geld oder ein Verbot!

eppf

Und, was regeln höhere Kosten?

NICHTS! Auf 100kmjeden km kommt genauso viel Dreck raus wie vorher.

Und die, die heute die verhassten Kisten kaufen setzen halt die Kostenstellen anders. Und fahren dann für mehr Geld wieder solche Kisten!

Nur wird der Sprit auch für uns die sparsame und effiziente Fahrzeuge fahren teurer. Also auch wir zahlen indirekt Strafe. Und da die meisten von uns nichts auf andere Kosten anrechnen können zahlen wir das voll.

Und das BESTE: an der Umwelt verändert sich nichts zum Guten!

TF104 schrieb:
Und, was regeln höhere Kosten?Du willst also die Spritfresser verbieten? Auch ok, meinetwegen.

Aber rege dich dann bitte nicht über zu viele Verbote in unserem Land auf!

Nur wird der Sprit auch für uns die sparsame und effiziente Fahrzeuge fahren teurer. Hast du denn überhaupt mitbekommen, dass ich eine progressiv gestaltete Zulassungssteuer nach Schweizer Vorbild meinte, welche den Spritschluckern einen bis zu 5-stelligen Aufpreis beschert, aber gleichzeitig effiziente Fahrzeuge wie z.B. ein Prius nach wie vor bei NULL Euro Zulassungssteuer verbleiben sollen?

Also nix Erhöhung der Mineralölsteuer, außer einer Gleichbehandlung von Benzin und Diesel!

eppf

Tja, dann wird es interessant, wenn das Verkehrsministerium so vehement gegen alles ist. Dann also was? Der Verkehr leistet gar kein Beitrag zur CO2 Reduktion?

Gut, aber wir haben nun Kattowitz! Frau Merkel (oder Frau Kramp Karrenbauer) wird es alle 5 Jahre vor dem UN Klima Gremium erklären müssen.

Oder ein anderer Sektor in Deutschland wird CO2 mäßig übermäßig belastet. Freiwillige vor?

Die Bauwirtschaft?
Luftverkehr? (ach nee ist ja auch Verkehrssektor)
Kraftwerkswirtschaft, Kohle Reviere hören freiwillig 2020 auf?

Äh, was gibt es noch? Produktion? KMU investieren ins Strom Sparen (EEG Vorteile bei hohem Stromverbrauh anyone?)? Für den Verkehrssektor gleich mit?

Landwirtschaft pflanzt massiv Ur-Wälder ?

Da bin ich mal gespannt ob Scheuer so billig davon kommt (Macht ihr mal, ich mach nur Zirkus Nummern)...

@ eppf

Benzin und Diesel sollen 10 ct/L teurer werden.
Die Dieselsubvention soll nicht entfallen.

Also wird es teurer. Für ALLE.
Es interessiert tatsächlich nicht die Bohne was sauber ist und was nicht. Hauptsache wir alle zahlen mehr.

TF104 schrieb:

Benzin und Diesel sollen 10 ct/L teurer werden.


Hm, momentan sind die Preise ja interessanterweise unten. Ich kann mich erinnern, dass ich vor 10 Jahren schon mal 1,78 fürs Benzin gezahlt habe. Auch mit weiteren 10 Cent kommen wir da nicht hin. Und ob 10 Cent was machen, wage ich zu bezweifeln.

Erst, wenn der Spritpreis bei deutlich über 2,- liegt, schlagen die Kosten wirklich in der Gesamtrechnung durch und Spritsparen lohnt sich. Momentan liegen diese Kosten bei den typischen 15.000km bei <1400,-. Das sind gerade 30% der Gesamtkosten, wenn man 20.000 Anschaffung, Reparaturen und Versicherung auf 10 Jahre Nutzung umlegt. Bei höherwertigen Autos, die 35.000 kosten, sind es unter 20%. Da lässt sich nicht viel sparen.

Im Gegenteil: Je mehr und schneller ein Geschäftsmann fährt, desto eher macht er Gewinn, weil er Zeit spart und die Mehrkosten steuerlich absetzen kann.

TF104 schrieb:
Benzin und Diesel sollen 10 ct/L teurer werden.
Die Dieselsubvention soll nicht entfallen.Da wird sich hoffentlich noch eine Protestwelle ausbilden.

@musikus:
Deine Kalkulation ist hier nicht zielführend. Es gehört zunächst einmal Chancengleichheit zwischen beiden Treibstoffen hergestellt und zwar auf Basis von CO2 und da müsste der Diesel zunächst einmal um 27ct + MWST teurer werden, damit die CO2-Äquivalenz gegeben ist.

Erst danach darf man darüber nachdenken, ob es zur Steuerung in Richtung weniger CO2-Ausstoß eine weitere Anhebung der Spritsteuern braucht. Wobei ich hier, wie schon mehrfach gesagt, eine Erstzulassungssteuer für Spritschlucker bevorzugen würde.

Dazu noch ein Ende des Dienstwagenprivilegs, welches neben seiner Subventionswirkung vor allem dazu führt, dass "dickere" Autos gekauft werden, als man es ohne dieses Privileg tun würde. Es schafft also einen Anreiz in genau die falsche Richtung und Steuergeld wandert mehr oder weniger direkt in die Kassen unserer Autohersteller.

eppf