Priusfreunde.de

- Radlagersatz von FAG 64.80€ pro Stück via daparto.de.
- Achsschenkel von Toyota via amayama.com aus Japan für 162 USD pro Stück
- Staubschutz (den für den ABS-Sensor) von Toyota via amayama.com aus Japan für 11 USD pro Stück
- (Achtung: Versand von Japan in die Schweiz, EMS-Express: stolze 124 USD, dazu noch ca. 67 CHF für die Mehrwertsteuer )

- Bremsschild von Toyota bei der Emil Frey Safenwil, Ersatzteillager (Toyota Importeur in der Schweiz): 29.50 CHF
- Traggelenk von Toyota bei der Emil Frey, Ersatzteillager in Safenwil, Schweiz (Toyota Importeur in der Schweiz): teure 105.85 CHF (war teuer verglichen mit daparto.de; Dafür hatte ich das Teil sofort, denn ich wohne in der Nähe von Safenwil wo ich die Teile kurzfristig abholte...

Dankeschön! Das ist preislich ja sogar im überschaubaren Rahmen.
Wenn mans dann natürlich noch selbst wechseln kann ist das perfekt!

Hallo Forum,

ich habe letztes Wochenende auf beiden Vorderrädern die Radlager gewechselt (100.000km, lärmendes Lager ab 45km/h, kein Geräuschunterschied in Kurven) und mich über die Anleitung hier sehr gefreut. Ich habe zum Glück eine eigene 30t Presse, denn ohne die wäre nichts gegangen.

Ich möchte gerne die Anleitung etwas verfeinern, damit der Nächste sich noch leichter tut:

1. Rad abmontieren.
2. Achsnuss "entsichern", also die Einkerbung aufschlagen. Ich habe dazu erst ein gerades Bit und dann einen vorne etwas spitz (nicht zu spitz) zugeschliffenen Bohrer genutzt.
3. Achsnuss entfernen (geht schwer). Die 30mm Spezialnuss hat man normalerweise nicht - also vorher besorgen. Mit eingeschlagener Lenkung tut man sich leichter und stößt nicht am Fahrzeug an. Ich hatte zum Lösen eine zweite Person, die auf die Bremse gestiegen ist, um die Nabe zu blockieren.
4. Bremssattel entfernen und Hochbinden (2x14mm - mit 17mm Schlüssel gegenhalten)
5. Bremssattelhalter entfernen (2x17mm)
6. Bremsscheibe abnehmen
7. ABS Sensor entfernen (10mm) und hochbinden.
8. Sicherungssplint der Kronenmutter des Spurstangenkopfes (Lenkung) entfernen. Da muss man nichts umbiegen. Nur leicht auseinanderbiegen und rausziehen. Der Splint ist wiederverwendbar.
9. Schraube am Spurstangenkopf entfernen (17mm). Achtung Kronenmutter. Nuss vollständig aufsetzen, sonst macht man die Krone schnell kaputt. Ich musste wege Rost etwas mit dem Hammer nachhelfen, bis die Nuss gut drauf war.
10. Mit kleinem Abzieher Spurstangenkopf lösen.
11. 3x17mm Schrauben unten am Achsträger entfernen.
12. 2x19mm Schrauben am Federbein entfernen.
13. Nun kann der ganze Achsschenkel inkl Radnabe von der Antriebswelle gezogen werden. Nicht die Welle aus dem Getriebe ziehen.
14. Staubschutzkappe (Metallring) mit Schraubenzieher abhebeln und 4 Schrauben (14mm) zur Befestigung der Nabe im Achsschenkel entfernen
15. Radnabe auspressen. Eigentlich ist sie nicht eingepresst, aber eben wie Sau festgegammelt. Hauptproblem war bei mir hier die Unterlage für die Presse richtig hinzubekommen. Ich habe dann mit drei großen Nüssen (ca. 30mm) eine Unterlage geschaffen, die jeweils unter der Spurstangenbuchse und unter den Bremssattelverschraubungen war. An allen anderen Stellen verbiegt man das Schutzblech zu sehr, welches zwischen Nabe und Achsschenkel klemmt.
16. Mit Schleifeinsatz im Akkubohrer den Gammel im Achsschenkel entfernen, bis die neue Nabe saugend passt. Ich habe das Loch dann noch eingefettet, bevor ich die neue Nabe montiert habe. Ich gehe aber davon aus, dass das Auto den erneuten Nabentod nicht erlebt.
17. Neue Nabe festschrauben. Schutzblech dazwischen nicht vergessen.
18. Staubschutzkappe (Metallring) wieder einbauen. Hierbei darauf achten, dass das kleine Langloch genau da ist, wo der ABS-Sensor hinkommt. Das habe ich erst falsch gemacht und musste nochmal auseinanderbauen. Den Ring mit leichten Hammerschlägen einpassen.
19. Den Rest zusammenbauen. Beim Festziehen der Nabenmutter hatte ich wieder eine zweite Person, die auf die Bremse gestiegen ist, um am Schluss das Drehmoment gut aufbringen zu können. Bei den Achsschenkelschrauben Schraubensicherung aufbringen.
20. Achsmutter sichern.
21. Rad wieder montieren und Probefahrt machen.

Die problematischsten Werkzeuge, die nicht selbstverständlich im Werkzeugkasten sind:
- 30mm 12-kant Nuss
- Kleiner/Mittlerer Abzieher
- Hydraulische Presse (10t sind knapp)

Viele Grüße
Andreas

Hinweis zur Achsnuss (12-kant SW 30): die sollte "tief genug" sein! Eine kurze Nuss tut es nicht! Da stört meist das herausschauende Ende der Welle des Außengelenkes.

Den Radlagerwechsel kann man auch ganz clever gestalten:
gebrauchten Achsschenkel (inkl. Radlager) für wenig Geld kaufen und ganz entspannt den alten ausbauen und den neuen alten einbauen....

....wenn denn das erstandene Teil das richtige ist!

Habe also nach o.g. Plan einen NHW20 Achsschenkel gebraucht erstanden (136 TKM Laufleistung). Geschickt haben sie einen für den XW30. Dies wurde vom mir leider erst bemerkt, nachdem das Gelump dem Radhaus entnommen war. Sehen schon sehr ähnlich aus....Das Radlager ist aber größer dimensioniert im XW30 und die Schraubenabstände für die Stoßdämpferaufnahme sowie Bremssattelträger sind etwas größer.

Fuxx

haribo schrieb:
[quote]priusb78 schrieb:
....Die Korrosion hat sich viel zu tief ins Alu gefressen. Wenn ich das "pulverige" Material abtrage, bleibt wenig übrig. Die neuen Radlager eingesteckt, schlackern hin und her "wie ein Kuhschwanz"!
Am Montag kommen die neuen Achsschenkel. Stück kostet 380 EURO!


Hierzu folgende Erfahrung:
Neue originale Achsschenkel aus JP kommen lassen, AUFGRUND oben genannter Tatsachen....BUT: die FAG-Kompaktlager gehen mitnichten "saugend" rein. Luftige Spielpassung, 0,5 mm Freiraum allseits mindestens...

MEIN FAZIT:
Solange der alte Achsschenkel nicht (vollends) mechanisch zerstört ist, wird er weiter genutzt. Denn wo ist der unterschied zwischen "bisschen" Spiel und "viel Spiel". Kraftübertragung OHNE elastische Deformation des Kompaktlagers ist nur bei spielfreier Verbindung gegeben.

Noch ein Hinweis:
(kann obigen Post nicht mehr editieren)

Der EINZIGE Vorteil eines NEUEN Achsschenkels ist, dass es eine "Plug and Play" Reparatur wird, die kaum 60 min dauert.

Ein Schlagschrauber ist wirklich zu empfehlen. Für die AchsMutter darf es ruhig "ballern" (wer viel schraubt, dem wird ein Kumpel, wie z.B. der Hazet 9012M, lieb und wert).